Kultur Unileben

ART IN EXILE in der Shedhalle

Von Sinem Tuncer & Fredrik Schanzenberger

24 Stunden Kunst – das konnten die Besucher*innen der Veranstaltung ART IN EXILE am Samstag, 10.06., erleben. Ab 14:00 Uhr fand eine Vernissage junger Künstler*innen begleitet von elektronischer Livemusik und anschließendem Rave in der Shedhalle statt. In ebenso entspannter wie zugänglicher Atmosphäre kamen Jung und Alt zusammen und genossen Kunst, Kaffee und Klänge.  

Die blauen Plakate waren in ganz Tübingen zu sehen. In Großbuchstaben kündigten sie „ART IN EXILE – experimental Music meets young art“ an – eine Veranstaltung des Labels Assed Records und der Shedhalle. Um 14:00 Uhr sollte es losgehen und bis 05:00 Uhr sollten die ehemaligen Schlachträume mit Leben gefüllt sein. Ein Mix aus Kreativität, Inspiration und Techno erwartete die Besucher*innen.

Bilder von Felix Endriss

Kunst frei ausleben

Die ausgestellten Werke der verschiedenen Young Artists stehen für sich. Die Vernissage bietet damit zwar keine zusammenhänge Storyline, aber dafür hat jede*r Künstler*in die Chance seine/ihre eigene Geschichte darzulegen. „Genauso wie unsere DJ-Artists oder unsere Produzenten“, erklärt David, der Hauptorganisator der Veranstaltung. „Jeder kann sich mit seiner Kunst selbst ausdrücken und damit eine Story erzählen.“ Die Freiheit der Künste, das soll auch der Titel der Veranstaltung „ART IN EXILE“ widerspiegeln. „Für uns hat dieses Wortspiel damit zu tun, dass wir hier ein kleines Exil haben, wo der Künstler sich frei interpretieren kann und darf“,  schildert David.

Insgesamt stellen acht regionale Künstler*innen aus. Von markanter Fotografie über fantastische Portraits, farbenfrohe Textilkunst bis hin zu kalligraphischen Gemälden – in jeder Ecke gibt es etwas Neues zu entdecken. Die aufgelegten Beats sorgen für eine schwebende Stimmung und lenken die Aufmerksamkeit damit auf die Kunst, anstatt von dieser abzulenken. 

Eine besondere Verbindung zwischen visueller Kunst und Musik stellen Eva-Marias Fotografien dar. Durch Ausstellungen wie “Rave in Picture” gelingt es ihr, einzigartige Momente des Nachtlebens in beeindruckenden Bildern festzuhalten.

 
Die ausgestellten Künstler*innen: 

Felix Endriss
Eva-Maria Gebhardt
Madeleine Mesam
Alex Mutschler
Anne Krammer
Jonas Wagner
Hanna Bummel
Luca Anna Kosina

Eva-Maria inmitten ihrer Fotografien
Installation der Künstlerin Madeleine
Stimmungsvolles Zusammenkommen

Neben der Vernissage hat die Veranstaltung für ihre Besucher*innen auch kulinarisch etwas zu bieten. Im Freien hält der Kaffeewagen von DONA SÁ besondere Kaffeespezialitäten bereit, mit einem Stand der Veggi Box ist für leckeres veganes und vegetarisches Essen gesorgt und gute Burger gibt’s am Foodtruck. Der mit Lichterketten und Windspielen dekorierte Außenbereich lädt bestens dazu ein, sich Zeit zu nehmen, zusammenzukommen und die lockere Sommeratmosphäre zu genießen. Mit zunehmender Stunde füllt sich der Bereich und Gespräche und Gelächter komponieren eine angenehme Geräuschkulisse. Die dicken Mauern des alten Schlachthofes sorgen für eine kühle Atmosphäre in der Kunstausstellung.  Es fühlt sich an wie eine wohl verdiente Pause von der prallen Mittagssonne, in den kalten Gängen des Schlachthauses umherzugehen und die Kunstausstellung zu bewundern.

Das DJ-Duo Krck und Rubix von Assed Records
Re:flex von NewKids Records

Eine Veranstaltung mit Vision

David hat der Kupferblau verraten, welche Vision die Veranstaltung anstrebt: „Bei ART IN EXILE ist im Endeffekt die Idee, regionale Künstler – egal ob im musikalischen Bereich oder im künstlerischen Bereich – zusammenzuführen und ihnen eine Möglichkeit zu geben, ihre Kunst darzustellen.“ Es ist das erste Mal, dass die Veranstaltung stattfindet. Neben der Bühne für die Newcomer der Künstler*innenszene ist sie zugleich die erste Veranstaltung des im letzten Jahr gegründeten Musik-Labels Assed Records. Für das Label ist das die erste Möglichkeit, seine Künstler*innen zu zeigen und sein eigenes Können und sein Namen nach außen zu tragen. 

Ein weiterer Faktor, der die Veranstaltung motiviert: Die Frustration, mit der jede*r Künstler*in anfangs zu kämpfen hat, so David. Nämlich dass als Artist die ersten Auftritte, Ausstellungen und Aufträge oft nicht mit einer angemessenen Entlohnung verbunden sind. “Das ist das eigentliche Ziel gewesen: Das zu verändern und jedem, egal ob Kleinkünstler*in, Aussteller*in oder Musikproduzent*in, eine Möglichkeit zu geben, sich zu präsentieren aber auch für ihre*seine Arbeit, die neben der Kreativität hinter jeder Kunst steckt, entlohnt zu werden.“

Egal, ob Kunstausstellung mit beeindruckenden Werken oder Rave mit mitreißender Musik – Menschen unterschiedlicher Hintergründe und Interessen sind zweifellos zusammengekommen, um gemeinsam eine unvergessliche Zeit zu haben. Auch David bestätigt, das ART IN EXILE ein voller Erfolg war:  „Wir sind gerührt von dem positiven Feedback, es gab viele Helfer*innen und wahnsinnig gute Artists. Wir hoffen auf jedenfall auf eine zweite Runde und sind gespannt, wo die Reise hingeht.“

Fotos: Eva-Maria Gebhardt 

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