Unileben

DONA SÁ in Tübingen: Kaffee mit Charakter

Vom Kaffeebaum bis zu unserem Kaffee morgens in der Tasse ist es ein langer Weg. Einer, der von uns Konsument*innen meist nicht leicht Schritt für Schritt nachvollzogen werden kann, geschweige denn die Gesichter hinter den Prozessen erkennen lässt. Vor allem Frauen werden in den patriarchalen Systemen der Kaffeeindustrie zu oft übergangen. Die Tübinger Kaffeemarke DONA SÁ möchte dies ändern.

Wer montags oder mittwochs über den Tübinger Wochenmarkt läuft, dem ist mit Sicherheit schonmal der intensive Geruch von gutem Kaffee unter die Nase gekommen. Eben jener Geruch hat auch die Besucher*innen unserer Kunstschau am vergangenen Wochenende vor der Shedhalle begrüßt. Mit ihrem kleinen Kaffeewagen und einem großen Lächeln verkauft Adriana de Sá Spezialitätenkaffee aus Brasilien. Seit Dienstag, dem 27.06., kann jener Geruch auch bei der Haltestellte Brunsstraße wahrgenommen werden und wer diesem Lockruf folgt, landet in dem neuen Kaffeeladen DONA SÁ.

DONA SÁ – Kaffee mit Philosophie

Der Geruch hält, was er verspricht: Wer besonders guten Kaffee sucht, wird hier fündig. Adriana hat sieben Kaffeesorten zur Auswahl. Das Besondere? Alle sieben Sorten stammen von Frauen in kleinen Familienbetrieben in Brasilien und werden direkt gehandelt. Das bedeutet, dass es keine Zwischenhändler*innen gibt und die Kaffeebohnen direkt von den Produzentinnen zu Adriana gelangen, wodurch Fairness und Nachhaltigkeit garantiert werden. Des Weiteren trägt Adriana mit ihrer Marke DONA SÁ – Frauen machen Kaffee fair dazu bei, dass die Arbeit von Frauen in der Welt des Kaffees gesehen, gefördert und anerkannt wird.

an der Wand hängen goldene Kaffeebehälter mit Kurzvorstellungen der jeweiligen Produzentin.
Die verschiedenen Kaffeesorten mit Vorstellung der Produzentinnen. Bild: Sinem Tuncer

Der Kaffee kann nicht nur im Laden oder auf dem Wochenmarkt genossen werden, sondern auch mit nach Hause genommen werden. Die Verpackungen verraten neben dem Namen und Geschmack der Kaffeebohnen auch den Namen der Produzentin. Mit kleinen Bildern und Texten können die Produzentinnen kennengelernt werden und die Herkunft der Kaffeebohnen dadurch einfach nachvollzogen werden.

Was ist eigentlich Spezialitätenkaffee?

Kaffee ist nicht gleich Kaffee. Der Kaffee, den wir uns im Supermarkt um die Ecke holen können, wird „herkömmliche Handelsware“ genannt. Darauf folgt „Gourmet-Kaffee“ und dann „Spezialitäten-Kaffee“. Diese drei Kategorien unterschieden sich hinsichtlich ihres Geschmacks, Aromas, Körpers und ihrer Nuancen. Die Speciality Coffee Association (kurz: SCAA) hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kaffee in Bezug auf diese (und weitere) Kategorien zu analysieren und zu verköstigen und vergibt anschließend Punkte von null bis hundert. Alle Kaffeesorten, die eine Punktzahl von 80 oder mehr erhalten, dürfen Spezialitätenkaffee genannt werden. Eben solchen finden wir bei DONA SÁ.

der neue Kaffeeladen DONA SÁ in der Sigwartstraße. Außenansicht.
Der neue Laden von DONA SÁ in der Sigwartstraße. Bild: Sinem Tuncer

Neueröffnung in der Sigwartstraße

Zwar ist – wie Adriana selbst sagt – in ihrem neu eröffneten Laden noch nicht alles perfekt fertig, aber die Kaffeemaschine läuft und die Sitzmöglichkeiten laden bereits zum Bleiben ein. Ab sofort empfängt DONA SÁ dienstags und donnerstags bis samstags Kaffeeliebhaber und solche, die es werden wollen, von 9:30 Uhr bis 17:30 Uhr in der Sigwartstraße 20 (Nähe Haltstelle Brunsstraße). Eine große Eröffnung ist für September geplant. Aber schon jetzt ist DONA SÁ ein besonderer Geheimtipp in der Tübinger Kaffeeumgebung und eine Marke, deren Philosophie es zu unterstützen wert ist.

Beitragsbild: DONA SÁ und Sinem Tuncer

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