In der letzten StuRa-Sitzung des Jahres am Montag stand noch einmal richtig etwas an: Unter anderem stellte die Kupferblau einen Antrag, da auch die Kosten für ein Campusmagazin von der Inflation betroffen sind. Außerdem beschäftigten sich die Anwesenden mit der Vergabe der Qualitätssicherungsmittel für 2023. Was das genau bedeutet, erfahrt ihr hier.
In den letzten Wochen hatte der AK Qualitätssicherungsmittel (AK QSM) einiges zu tun. Denn: Die Vergabe der Qualitätssicherungsmittel 2023 musste ausgearbeitet und beschlossen werden. Doch was sind Qualitätssicherungsmittel eigentlich? Das sind Mittel des Landes, die an staatliche Unis und Hochschulen vergeben werden, und das, wie der Name schon sagt, zur Sicherung der Qualität von Studium und Lehre. Eingeführt wurden sie 2012, um den Wegfall der Studiengebühren auszugleichen. Wichtig ist, dass die QSM für Angebote verwendet werden, die die Lehre erweitern, nicht für die Aufrechterhaltung grundständiger Lehrangebote. Pro Semester erhalten die Unis 280 Euro pro Student*in. 11,8 Prozent davon darf die Verfasste Studierendenschaften vergeben. In Tübingen sind das für das Jahr 2023 1,791,000 Euro. Davon verteilt der StuRa 60 Prozent an die verschiedenen Fachbereiche. Der Rest kommt zentralen Maßnahmen zugute, beispielsweise der Unibibliothek.
Wochenendöffnung der Brechtbaubib: Finanzierung noch ungeklärt
In der Sitzung am Montag legten Max, Ornella und Chris vom AK QSM fest, welche Anträge auf Erhalt von QSM sie für 2023 nicht bewilligen oder kürzen möchten. Mit 2,171,375.46 wurde nämlich deutlich mehr Geld beantragt, als vergeben werden kann. Der vom AK gemachte Vergabevorschlag wurde einstimmig angenommen. Nicht bewilligt wurden Mittel beispielsweise, wenn es sich um Ausgaben handelte, die eigentlich der grundständigen Lehre zugeordnet werden können, oder wenn es um Fachschaftstätigkeiten ging, da diese aus den allgemeinen Mitteln des StuRa finanziert werden. Außerdem wurden einige Anträge für zentrale Maßnahmen gekürzt, da diese in ihrer Gesamtheit nicht finanziert hätten werden können. Die Finanzierung des Wochenendbetriebs der Brechtbaubibliothek hat der AK von der Finanzierung durch zentrale Mittel an die zugehörigen Fachschaften (Germanistik, Romanistik, Slawistik, Anglistik und Amerikanistik) weitergegeben, da dies auch für die anderen fachbereichseigenen Bibliotheken so gehandhabt wird. Bisher ist jedoch noch unklar, wie die Finanzierung nun gehandhabt werden soll, da die betreffenden Fachschaften sich nicht auf eine Aufteilung einigen konnten. Dieser Frage möchte der StuRa nun noch einmal nachgehen. Bisher steht die Sicherstellung der Finanzierung also noch aus.
Weitere Anträge im Überblick
Neben dem QSM-Vergabeplan beschloss der StuRa am Montag noch vier weitere Anträge. Mit einer Enthaltung wurde ein Antrag der Tübinger Delegation von National Model United Nations (NMUN) angenommen. Die Gruppe hatte um Unterstützung in Höhe von 3000€ gebeten, um im nächsten Jahr die weltweit größte NMUN-Konferenz in New York besuchen zu können. NMUN ist eine Nichtregierungsorganisation, die Simulationskonferenzen durchführt und den Teilnehmenden so „ein Gespür für interkulturelles Verhandeln und Kenntnisse über den Alltag internationaler Organisationen“ vermittelt, erklärte Ronja von NMUN in der Sitzung.
Einstimmig bewilligten die Anwesenden einen Antrag zur Durchführung der Seminarreihe Beyond Academia. Diese soll berufliche Alternativen zum akademischen Weg aufzeigen und wird von der Tübinger Mental Health-Initiative Mindful Science organisiert. Mit den beantragten 110€ sollen ein Honorar für die Referentin und Werbekosten finanziert werden.
Mit 1000€ wird die Durchführung eines Debattierturniers in Tübingen unterstützt. Die Kosten sollen die Übernachtungskosten externer Teilnehmender decken. Mit zwei Enthaltungen nahm der StuRa den entsprechenden Antrag an, jedoch mit der Änderung, dass nur Teilnehmende aus Bayern und Juror*innen finanziert werden. Teilnehmende aus anderen Bundesländern können bei ihren eigenen Studierendenschaften Unterstützung beantragen, während Bayern keine unabhängigen Studierendenschaften hat. Das Finale des Debattierturniers wird am 14. Januar 2023 stattfinden und für die Öffentlichkeit zugänglich sein.
Auch die Kupferblau hat am Montag einen Antrag gestellt. Für den Druck der kommenden Ausgabe sowie andere Kosten wie Webhosting und Werbung beantragte der Herausgeber Thomas etwa 6.600 Euro aus Qualitätssicherungsmitteln. Bisher wurde der Druck der Printausgaben über Werbeeinnahmen finanziert, jedoch haben sich durch die Inflation einerseits die Preise erhöht, andererseits sind Werbebudgets der Partner*innen eingebrochen, sodass die Finanzierung nun auf wackeligen Beinen steht. Der StuRa nahm den Antrag einstimmig an.
Beitragsbild: Johanna Grün
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