Der öffentliche Nahverkehr hat in den letzten Tagen vorwiegend negative Schlagzeilen gemacht. Doch nun können sich Pendler*innen, Sylt-Fanatiker*innen und Super-Sparpreis-Jäger*innen sukzessive von Streiks und Eskapaden rund um den Nachfolger des 9-Euro-Tickets erholen – bei vorbeiziehenden Landschaften, das Deutschlandticket oder JugendticketBW in der Tasche.
Bereits seit Anfang März können Schüler*innen, Studierende, Azubis und Freiwilligen-dienstleistende für einen Euro pro Tag durch das Ländle touren. Das JugendticketBW soll den öffentlichen Nahverkehr für junge Menschen attraktiver machen. Wer seinen Wohnsitz in Baden-Württemberg hat, beziehungsweise seine Schule dort verortet und die Altersgrenze von 27 Jahren nicht überschreitet, kann das Angebot im Jahresabo wahrnehmen. Der Fahrschein kann sowohl an den Verkaufsstellen der Verkehrsverbünde im Land als auch im Internet für 356 Euro (für Studierende reduziert sich der Preis zusätzlich um den Solidarbeitrag von 28,80 Euro) werden und gilt in den Bussen und Bahnen aller 19 Verkehrsverbünde. Ausgenommen ist lediglich der Fernverkehr – außer die Strecke von Stuttgart nach Singen Nähe Bodensee. Die Badelatschen können also getrost in der Reisetasche bleiben.
Jugendticket für Studierende
Wer nicht gleich für ein ganzes Jahr zahlen möchte: Zeitgleich startete auch der Verkauf des JugendticketBW für Studierende, das zeitlich an ein Semester gebunden und dementsprechend halbjährlich gültig ist. Das Ticket ist eine gute Alternative zum Semesterticket und bietet einen größeren Geltungsbereich. Der Fahrschein kann bis einschließlich zu dem Semester bezogen werden, in dem man 27 Jahre alt wird.
Das Deutschlandticket naht
Wen es weiter in die Welt hinauszieht, kann das Deutschlandticket seti dem 3. April erwerben und ab dem 1. Mai nutzen. Tübinger profitieren im Besonderen: Die Stadt bezuschusst jedes Ticket mit 10 Euro. Statt 49 Euro müssen also nur 39 Euro gezahlt werden, um einen gesamten Monat deutschlandweit in allen Verkehrsmitteln des öffentlichen Nahverkehrs fahren zu können – und das unbegrenzt. Damit knüpft das D-Ticket an das 9-Euro-Ticket der Sommermonate letzten Jahres an und ist sein etwas kostspieligerer Nachfolger. Der Fahrschein zwingt Käufer*innen nicht in ein Jahresabo und kann flexibel gekauft und monatlich gekündigt werden. Studierende, die bereits ein JugendticketBW oder Semesterticket erworben haben und zum 1. Mai in das Deutschlandticket wechseln möchten, können zudem eine anteilige Erstattung erhalten. Hierzu muss ein Online-Formular auf studis-online.naldo.de ausgefüllt werden.
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