Unileben

Warum Präsenzlehre schei*e ist!

Endlich wieder zurück in Präsenz. Endlich wieder in Vorlesungssälen und Seminarräumen sitzen. Endlich wieder unter Leuten. Aber ist das wirklich die Erfüllung? Unsere Redakteure sind da gespaltener Meinung.

Teil 1

Die Präsenzlehre ist zurück und alle Dozierenden tun gerade so als wäre das der Segen auf Erden für uns Studierende, doch warum?

Warum werden alle negativen Aspekte der Präsenzlehre ignoriert und warum wird die Onlinelehre, die in vieler Hinsicht deutlich besser war, plötzlich komplett abgeschafft?

Ich will auch gar nicht sagen, dass die Gesamtlehre online seinen sollte. Vieles wie z.B. Laborarbeit geht ja auch gar nicht online und bei Seminaren und Übungen funktioniert die notwendige studentische Zusammenarbeit meistens besser. Doch warum in aller Welt werden Vorlesungen wieder in Präsenz gehalten? Es gibt nichts und ich mein absolut nichts, das für mich daran Sinn ergibt.

Dozierende vor ihren Laptops – das war die Realität der letzten 2 Jahre.

Warum Onlinevorlesungen besser sind.

Allein in der ersten Woche der Präsenzlehre saß ich drei-mal auf dem Boden von einem Vorlesungssaal, da es nicht genügend Plätze für alle Studierenden gab. Und ich will jetzt nicht die Ausreden hören, dass das nur in den ersten Wochen so ist und die Zahl der Studierenden, die die Vorlesung besuchen danach deutlich abnimmt und man dann einen Platz bekommt. Was glaubt ihr warum weniger Studierende in die Vorlesung gehen, WEIL SIE KEINE LUST HABEN AUF DEM BODEN ZU SITZEN!

In der Onlinevorlesung hat es für alle Platz und auch den gleichen Platz, denn der Boden ist nicht nur unbequem, man versteht auch deutlich weniger und von der PowerPoint bekommt man erst recht nichts mit.

Mein Lieblingsaspekt der Onlinelehre ist jedoch, dass diese aufgenommen werden kann, denn ich kenne kaum Studierende, die vor 10 Uhr irgendeine Aufnahmekapazität haben. Auch dass man die Aufnahmen stoppen und zurückspulen kann finde ich wichtig, da mein ADS-Gehirn keine 90 Minuten nur zuhören kann, ohne abzuschweifen.

Klar manche Präsenzvorlesungen werden auch aufgenommen, aber warum nicht alle und warum verlangen manche Dozierende plötzlich Anwesenheitspflicht? Außerdem ist die Zoomaufnahme der Vorlesung um einiges deutlicher dargestellt, da diese für das Format zugeschnitten ist und die Dozent*innen in die Kamera sprechen und nicht immer aus dem Bild laufen.

Während der Vorlesung bequem am Esstisch frühstücken geht gerade kaum noch.

Der Schrecken der Präsenzlehre: Pendeln!

Ich bin sogar noch einer der Glücklichen, denn ich wohne nicht weit von meinem Institut und habe nur einen Laufweg von 15-20 Minuten, was trotzdem mindestens eine halbe Stunde ist, die ich jeden Tag verliere. Für Studierende, die außerhalb wohnen, kann das gut auf 3-4 Stunden täglich kommen, die diese verlieren. Fahrtkosten sind hier noch nicht mal einberechnet. Ein NALDO- Ticket kostet mittlerweile über 100 Euro und wenn man Pech hat und im VVS Gebiet lebt, kostet das Ticket nochmal über 300 Euro dazu.

Also bitte Uni Tübingen, gib uns wenigstens die Option: Hybridvorlesung, der Boden tut meinem Rücken nicht gut.

Hier gehts zu Teil 2 

Fotos: Katerina Holmes, Ekaterina Bolovtsova
Titelbild: Annushka Ahuja

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1 Kommentar

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