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“Ich bin so gern mit dir” – Shimmer im Interview

Die Disco-Indie-Band Shimmer aus Tübingen und Stuttgart ist gerade einmal ein dreiviertel Jahr alt und doch gehen sie nächsten Monat auf eine kleine Deutschlandtour. Passend zu ihrem Single-Release hatten wir die Newcomer im Interview. Wir sprachen darüber, was die Band ausmacht und wie verrückt man sein muss, um so schnell auf Tour gehen zu können.

Shimmer, das sind vier Jungs mit Lebensschwerpunkten in Tübingen und/oder Stuttgart. Ihre Lieder sind simpel, doch voller Leidenschaft und Groove. Auch die Themen sind simpel gehalten: es geht um Zwischenmenschliches, Gefühle – alltägliches. Am 09. Februar erschien ihre dritte Single Mit dir. Ihre anderen beiden Singles, die letzten Herbst veröffentlicht wurden, haben zusammen schon über 30.000 Streams allein auf Spotify. Die kommende Tour könnte also ein Sprungbrett sein.

Vanlife und Spontanität

Mittags um 12 Uhr sitzen die Band und ich im Willis auf der Wilhelmstraße für unseren geplanten Interviewtermin. Angepeilt war er eigentlich um 11 Uhr, aber es gab unterwegs noch ein paar Schwierigkeiten und aus Stuttgart muss man auch erst mal nach Tübingen fahren. Und dann noch einen Parkplatz finden. Gar nicht so einfach für den alten Handwerkerbus, mit dem die Band am Vortag noch aus Lyon zurückgekehrt ist.

Kupferblau: Jetzt seid ihr frisch aus einem Wochenende aus Lyon zurück, was habt ihr da so gemacht?

Shimmer: Wir haben unseren Keyboarder besucht und ihn zurück wieder mitgenommen. Wir waren da bei ihm im Wohnheim und haben dann spontan ‘nen Gig gespielt. Obwohl die meisten Leute die Texte gar nicht verstanden haben, war es schon ‘ne super Party und wir haben nach dem Konzert bis um 3 Uhr getanzt. Die Hälfte des Materials haben wir am Tag davor zum ersten Mal überhaupt gemeinsam geprobt, aber es hat funktioniert!

Neues Material ist ein gutes Stichwort: eure neue Single steht an. Kurz gesagt, worum geht’s?

Die Single heißt Mit dir und handelt im Grunde von der Beziehung zu einer Person. Von den Höhen und Tiefen, von dem darum-Kämpfen und auf der anderen Seite auch Verlustängste und Zweifel zu haben. Der ist bisher der kürzeste (Song) und auch einer der knackigsten.

Das ist ja dann die dritte Single, in einem Monat kommt eure erste EP. Kommt da noch viel dazu?

Wir veröffentlichen auf der EP dann noch einen weiteren Song und es gibt noch Interludes, also ein Intro und so. Es ist vor allem der Aufbau, dass man die Songs so hören kann, wie wir uns die Reihenfolge überlegt haben. Viel wichtiger ist dann aber, dass am 08. März, gleichzeitig mit dem EP-Release, auch unsere erste Tour anfängt.

Auf der Raststätte schnell geklebt: Tourplakate am Bandvan. Foto: Lukas Lummer

Das habe ich mich schon gefragt; wie kommt es, dass ihr als so neue und junge Band direkt eine Tour organisiert habt?

Das war ganz spontan. Generell ist vieles ganz spontan bei uns. Wir saßen im Spätsommer mal zusammen und haben uns überlegt, wie geil es doch wäre ‘ne Tour zu machen. Dann haben wir auf ‘nem Zettel immer mal wieder Städte aufgeschrieben, die wir geil fänden. Die Liste haben wir nach einer Weile auch mal digitalisiert und dann angefangen, in ein paar Städten uns Locations rauszusuchen und damit dann auch zu koordinieren, wie wir das am besten machen, um nicht innerhalb von drei Tagen von Freiburg über Hannover nach Konstanz fahren zu müssen.

Vor kurzem habt ihr auch eure Support-Acts angekündigt, ein sehr diverses Lineup. Woran habt ihr euch da orientiert?

Zuerst haben wir in den Städten, die fix waren, geschaut, wer da gerade so in unserer Größenordnung am Start ist. Die Acts kommen also immer aus der Stadt, in der wir spielen. Eigentlich sind dide meisten auch bekannter als wir, zumindest was die Clicks angeht. Die Diversität war uns ziemlich wichtig; wir sind ja vier cis-Männer, weshalb wir unsere Werte auch anwenden möchten bei der Kooperation mit anderen Musiker*innen oder innerhalb unserer Crew. Zum Glück mussten wir aber bei den Supports nicht lange suchen.

Wie habt ihr euch die Infrastrukur organsiert, um überhaupt eine Tour machen zu können?

Wir haben seit neustem einen alten Handwerkerbus, den wir so ausbauen wollen, dass wir alles wichtige mitnehmen können und auch drin schlafen. Für die Tour haben wir noch vier Crewmitglieder und einen extra Bus, auch für Bühnenbild und so. Insgesamt geben wir einiges aus, wahrscheinlich müssen wir am Ende der Tour draufzahlen, aber für die Erfahrung ist es uns das wert!

Nach der Tour ist vor dem Studio

Nach der Tour möchten die Jungs eigentlich direkt wieder ins Studio und weiter Musik aufnehmen. Ob es das erste Album wird, wollten sie nicht verraten. Da gilt es nur, abwarten und schauen, was die Tour und Muse mit sich bringt. Wer von euch während der Semesterferien nicht in Tübingen sein sollte, hat durch die Tour trotzdem die Chance, Shimmer live zu sehen. Alle Tourdaten und Tickets findet ihr auf ihrer Homepage. Wir werden für ein paar Tage auf der Tour vorbeischauen und einen exklusiven Einblick geben, also stay tuned für Mitte März!

Beitragsbild: Shimmer

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