Zur Promotion ihres neuen Albums EKSTASE sind zwei Mitglieder der Indie-Rock Band Kaffkiez momentan in einigen deutschen Städten für spontane Akustik Shows unterwegs. Auch Tübingen durfte die Jungs am Dienstag empfangen. Zwischen einer kleinen Signierstunde und einer Show im Café Haag hatten sie außerdem noch Zeit für ein schnelles Interview mit der Kupferblau.
Kaffkiez ist eine Rosenheimer Indie-Band, die eigentlich aus fünf Mitgliedern besteht. Allerdings sind nur zwei von ihnen auf der aktuellen Überraschungstour dabei: Sänger und Gitarrist Johannes Eisner und Keyboarder und Sänger Johannes Gottwald, auch „Gotti“ genannt. Als am Montagmittag bekannt gegeben wurde, dass sie am Dienstag nach Tübingen kommen, war ich als langjähriger Fan natürlich Feuer und Flamme. Abends spielten die Jungs im Café Haag, doch schon am Nachmittag waren sie vor dem Plattenladen Rimpo Tonträger anzutreffen. Dort wurden von den beiden Bandmitgliedern Alben und Poster signiert, mit Fans gesprochen, Bilder gemacht, Freundschaften mit Hunden geschlossen und schließlich waren sie noch bereit für ein spontanes Interview.
Ein Interview mit Kaffkiez
Kupferblau: Was bedeutet der Name Kaffkiez für euch und wie seid ihr darauf gekommen?
Johannes: Es gab eine Abstimmung. Wir haben uns einfach einen deutschen Namen überlegt und das war einer davon. Dann haben wir in der Band intern zweimal abgestimmt, weil wir uns nicht so ganz einig wurden, dann wurde es der Name. Was der Name für uns bedeutet? Ich denke einfach, für uns war es damals ein neues Kapitel und wir sind natürlich auch dankbar, dass es jetzt so gut funktioniert hat. Also wahrscheinlich bedeutet der Name einfach „viele gute Erinnerungen“, jetzt gerade im Moment.
Kupferblau: Wenn ihr zweimal abgestimmt habt, was waren dann die anderen Optionen?
Johannes: Darüber haben wir absolutes Stillschweigen vereinbart.
Kupferblau: EKSTASE ist ja nun euer zweites Album. Habt ihr irgendwelche Unterschiede gemerkt beim Songschreiben oder beim Aufnehmen?
Gotti: Also ich glaube beim Songschreiben nicht direkt, das haben wir beim ersten Album schon sehr ähnlich gemacht. Ich glaube aber, an dem, was dann dabei rausgekommen ist, kann man schon eine Entwicklung erkennen. Nicht nur Songwriting-technisch, sondern auch instrumental, wie Songs aufgebaut sind und welche Instrumentierung sie haben. Ich glaube, da kann man schon einen klaren Unterschied zum ersten Album erkennen, ohne Kaffkiez zu krass zu verstellen und diesen „signature sound“ zu verlieren.
Kupferblau: Wer sind eure Inspirationen oder Einflüsse?
Johannes: Ich glaube, da muss man ein bisschen unterscheiden. Wir haben alle in der Jugend sehr viel Rock und Metal gehört. Gotti ist zum Beispiel ein großer Linkin Park Fan. Jetzt hören wir’s natürlich immer noch, aber man guckt schon auch nach links und rechts, was so in der Indie-Musik passiert. Wir sind alle sehr begeisterte Sam Fender Hörer, den können wir sehr empfehlen. Oder auch die Jungs von Bilderbuch. Ich denke, da schaut man auch mal gerne, was [machen] die Kolleg*innen, was berührt einen.
Kupferblau: Und mit wem würdet ihr gerne mal zusammenarbeiten?
Gotti (ohne zu zögern): Peter Fox.
Johannes: Unterschrieben.
Kupferblau: Perfekt. Wie gestaltet ihr eure Setlists?
Johannes: Mittlerweile zum Glück nach Erfahrungswerten. Aber wir versuchen einfach ’nen gewissen Spannungsbogen zu erzählen. Meistens fängt man sehr energetisch an, geht dann bisschen runter und hört auch wieder sehr energetisch auf. Ab und zu wird dann schon noch mal umgestellt, wenn man neue Erfahrungen macht, gerade mit neuen Songs. Das wird jetzt auf der Tour auch spannend.
Kupferblau: Klingt gut. Meine letzte Frage wäre dann noch, was eure persönlichen Lieblingslieder vom neuen Album sind.
Gotti: Meine Lieblingslieder vom neuen Album wechseln sich gerade sehr häufig. Ich würde sagen aktuell zählt „Die Sonne Scheint“ bei mir auf jeden Fall ganz oben rein. Und „Zeit“.
Johannes: Ich hab mir die letzten Tage immer wieder vorgenommen, das Album nochmal durchzuhören, weil ich das schon lange nicht mehr gemacht habe. Es liegt ja auch schon seit Oktober fertig rum. Ich glaube aber, auf „Galaxis“ bin ich am meisten stolz, weil ich einfach finde wir haben damit eine musikalisch krasse Entwicklung hingelegt. Am meisten höre ich gerade „Mitte 20“ und „Ihr Seid Zuhaus“.
Kupferblau: Okay, sehr cool. Dann bedanke ich mich bei euch!
Johannes & Gotti: Danke dir.
Sommer mit Kaffkiez
Bereits einige Zeit vor Einlass hatte sich am Dienstagabend eine lange Schlange vor der Tür des Café Haags gebildet. Da klar war, dass nicht alle Wartenden ins Café passen werden, kamen die Jungs von Kaffkiez nochmal raus für eine kleine Akustik-Session. Und Freibier haben sie zusätzlich auch noch verteilt. Dementsprechend konnte man nicht enttäuscht sein, wenn man die Show nur von außen miterleben konnte. Denn trotz der Kälte haben einige Personen noch vor dem Café Haag verweilt und sich die Performance durch die Fenster angeschaut oder auch einfach nur zugehört.
Wer nun auf den Geschmack gekommen ist, Kaffkiez live in voller Ausführung zu sehen, darf sich freuen. Kaffkiez sind im März auf Deutschlandtour. Außerdem haben sie, ganz im Sinne ihres Songs „Sommer Mit Dir“, eine Sommertour mit insgesamt 13 Shows auf verschiedenen Festivals in Deutschland und Österreich angekündigt.
Beitragsbild: Pia Schneider