Jackie Chan kennt heute jedes Kind und einige werden sich vielleicht noch an Bruce Lee erinnern können. Kampfsport und Kampfkunst sehen im Film oft sehr beeindruckend und sehr einfach aus, aber wie ist das im echten Leben? Um das herauszufinden, habe ich zehn verschiedene Trainings ausprobiert: fünf beim Hochschulsport, fünf bei einem Dojo in der Südstadt. Die Angebote findet ihr alle auf der Website des Ki-Dojos oder des Hochschulsports.
Das hier ist die Fortsetzung des Artikels aus der Printausgabe »Barriere(frei)?«.
Fitnessboxen (HSP)
Beim Fitnessboxen geht es, wie der Name schon verrät, um eine Mischung aus allgemeinen Fitness-Übungen und dem Einüben von Schlagtechniken und -kombinationen aus dem Boxen. Dabei nimmt das Kardio-Training und das Box-Training jeweils etwa die Hälfte der insgesamt 90 Minuten ein. Das Training in der ersten Hälfte besteht aus erstaunlich abwechslungsreichen Übungen, die den Raum der gesamten Halle nutzen. Während man sich am Anfang dabei noch eher leicht aufwärmt, wird es dann aber schnell schweißtreibend.
Da es beim Erlernen von Techniken unterschiedliche Lernstände gibt, bietet der Hochschulsport einen Anfängerkurs und einen Fortgeschrittenenkurs an. Im Anfängerkurs wird beim Box-Training in Partnerübung trainiert. Dabei trägt die eine Person Boxhandschuhe und zur Stabilisierung der Handgelenke zusätzlich Bandagen darunter und schlägt auf die Pratzen ein, die die andere Person hält.
Die körperliche Beanspruchung ist in diesem Sportangebot sicherlich mit am höchsten, da fürs Boxen eine hohe Ausdauer erforderlich ist (im Gegensatz zu vielen anderen Kampfsportarten).
Durch das Aufteilen in zwei Trainings unterschiedlichen Levels ist dieser HSP-Kurs ein Angebot, das sich sowohl an Personen richtet, die sich hauptsächlich sportlich betätigen wollen, als auch an solche, die hauptsächlich am Boxen interessiert sind.
No Style Self Defense (Ki-Dojo)
Der No-Style Self Defense e.V. ist ein vor über 30 Jahren gegründeter Verein, für den Trainer Uwe von Bescherer Konzepte und Ideen verschiedener Kampfsportarten zu einem eigenen Selbstverteidigungsstil kombiniert hat. Dazu zählen hauptsächlich Judo und Karate, welche er selbst früher unterrichtet hat, aber auch Einflüsse aus dem Taekwondo. Kennzeichnend für das Trainingskonzept ist dabei, sämtliche Bereiche des Nahkampfes möglichst allumfassend abzudecken. Trainiert werden einfache Abwehr- und Angriffstechniken, die jede Person ohne großen Kraftaufwand ausführen kann, aber auch verschiedene Schlag- und Trittvariationen sowie die richtige Deckung und das richtige Fallen.
Ziel ist hierbei, so effizient wie möglich vorzugehen und sich an realen Nahkampf-Situationen zu orientieren, während man aber gleichzeitig mit dem Partner möglichst sensibel umzugehen versucht.
Das Training besteht aus einem strammen Aufwärm-, Dehn- und Kraftübungsprogramm mit anschließendem Lernen und Anwenden von Techniken in Partnerübungen.