Hochschulpolitik Politik

Stellungnahmen der kandidierenden Listen für die StuRa-Wahl 2024

Vor der StuRa-Wahl wollten wir unter anderem von den Listen wissen: Wie sollte die neue Cafeteria aussehen? Und über welche Themen muss an der Uni mehr diskutiert werden? Ihre Antworten findet ihr hier.

Welche Veranstaltungen soll der StuRa künftig fördern?

ULF 
Der StuRa soll weiterhin Veranstaltung fördern die den Student*innen zugutekommen. Dabei lehnen wir entschieden die Finanzierung von extremistischen und/oder gewaltbereiten Gruppen ab.


Juso-HSG
Der StuRa sollte Veranstaltungen nach seinen bisherigen Regeln und Prinzipien weiterhin fördern. Gerade Veranstaltungen, die die gesamte Studierendenschaft ansprechen, sind sinnvoll für eine universitäre Gemeinschaft.


GHG
Aus unserer Sicht sollten alle Veranstaltungen, die Studierenden zugute kommt und sich dabei auf eine kritische Art und Weise in einem konstruktiven Diskursraum gefördert werden. Veranstaltungen, die vor allem Werbeveranstaltungen für eine spezielle Gruppe / Partei / Religion sind, lehnen wir ab, da sie einerseits nicht vom StuRa gefördert werden dürfen und andererseits die Voraussetzung, sich im kritischen Diskurs auseinandersetzen, unserer Meinung nach schwer bzw. nicht gegeben ist.


LHG
Wir möchten die Projektförderung des StuRa zukünftig ausbauen und stärker bewerben. Wir freuen uns, wenn gute Ideen und persönliches Engagement am Ende eine Vielzahl von Veranstaltungen hervorbringen, die wir im Rahmen der Förderungsrichtlinien auch gerne finanziell unterstützen. Hierbei sehen wir noch mehr Potenzial.
Ganz besonders liegen uns dabei Themen am Herzen, die der persönlichen Weiterbildung dienen. Aus diesem Grund machen wir uns dafür stark, dass der StuRa in gemeinschaftlicher Arbeit häufiger hochkarätige Politiker, Wissenschaftler und andere Personen des öffentlichen Lebens zu Diskussionen und Vorträgen an unsere Universität einlädt. Die Vergangenheit hat das große Interesse an derlei Veranstaltungen deutlich gemacht.
Außerdem denken wir, dass wir durch die Investition in Tischtennisplatten und die Ausrichtung sportlicher Wettbewerbe das Gemeinschaftsgefühl an unserer Universität steigern können.


Studierende für Palästina

Als linke Gruppe glauben wir, der StuRa soll Veranstaltungen fördern, die an den Interessen prekärer und marginalisierter Studierender orientiert sind. Uns ist wichtig, dass die Universität einen Raum für politische Bildung und Aktivität bietet. Wir wollen deswegen den Fokus auf Veranstaltungen legen, die das politische Bewusstsein fördern. Als „Studierende für Palästina“ wollen wir uns besonders dafür einsetzen, dass die palästinensische Perspektive bei Veranstaltungen zum Thema Nahost vertreten ist.


FSVV
Der StuRa hat in den letzten Jahren den Haushaltstopf für Projektförderungen nie aufgebraucht. Deshalb wollen wir weiterhin möglichst viele studentische Projekte unterstützen und fördern. Dabei ist uns wichtig, dass die Projekte möglichst vielen Studierenden zugutekommen.


Linke Liste
Freizeitveranstaltungen und Veranstaltungen des studentischen Zusammenlebens, politische Informations- und Bildungsveranstaltungen, sowie Veranstaltungen, welche finanziell benachteiligten Studierenden sowie marginalisierten Gruppen zugutekommen.


Wo seht ihr Einsparpotential?

Juso-HSG
Die verfasste Studierendenschaft haushaltet unseres Erachtens dank fähigem Finanzreferat sehr gut (wir möchten diesen hierbei danken).


GHG
Der Haushalt des StuRas wird zu einem großen Teil aus den Beiträgen der Studierenden finanziert. Dadurch können wir Projekte wie die Übernahme der Cafeteria sicherstellen und die Bezuschussung des Ract!, Betabalance,  etc. gewährleisten, damit diese Angebote existieren können. Nicht zuletzt spielt unser Personal im StuRa-Büro eine große Rolle zur Ermöglichung einer starken Studierendenvertretung. Wir sehen dieses Jahr kein Einsparpotenzial, sondern wollen erst nach der Übernahme und der Sicherstellung der Wirtschaftlichkeit der Cafeteria sowie der Anlage einer ausreichenden Personalrücklage neu prüfen, wie es um den Haushalt des StuRas steht.


LHG
Wir kritisieren die unverhältnismäßige Erhöhung des Studierendenbeitrags und fordern ein Umdenken in der Ausgabenpolitik des StuRa.
Wir halten es für unangemessen, dass der StuRa Vergnügungsveranstaltungen, wie das Ract- und das Lichternebelfestival mit fast 60.000 € fördert, die risikobehaftete Übernahme der Cafeteria im Clubhaus jedoch nur durch die massive Erhöhung der Beiträge stemmen kann, anstatt die Finanzierung über die Anlage entsprechender Rücklagen zu decken. Des Weiteren fordern wir den Austritt aus dem fzs, dessen Mitgliedschaft die Tübinger Studierenden jährlich 24.000€ kosten.


Studierende für Palästina
Wir lehnen die Prämisse dieser Frage ab.


FSVV
Der StuRa nutzt seine Mittel, um verschiedenste Angebote für die Studierenden zu ermöglichen, diese zu streichen lehnen wir ab. Eine Möglichkeit, Geld zu sparen, die wir als wichtig ansehen, ist es, kein Geld für Dinge auszugeben, die in den Aufgabenbereich der Universität fallen. So setzen wir uns bei den Qualitätssicherungsmitteln (QSM) zum Beispiel dafür ein, dass diese das Lehrangebot erweitern und nicht wie es viele Profs gerne machen, zur Finanzierung der Grundlehre genutzt werden.


Linke Liste
Wir finden nicht, dass der StuRa groß einsparen muss. Die zur Verfügung stehenden Gelder werden nicht ausreichend genutzt. Deswegen sollte eher darüber nachgedacht werden, wie das Geld zum Wohle und zur finanziellen Entlastung der Studierenden investiert werden kann.


ULF
Der Semesterbeitrag ist zum Sommersemester um 8,50 Euro gestiegen (bedingt durch die Erhöhung des Beitrags an die VS von 3,50 Euro auf 12,50 Euro). Die Beitragserhöhung war notwendig, um weiterhin die großartigen Projekte zu finanzieren, die der StuRa den Student*innen ermöglicht (z.B. Vorträge, Kulturveranstaltungen etc.) sowie die Arbeit von Fachschaften zu unterstützen. Es sollte allerdings in naher Zukunft evaluiert werden, ob die Beitragserhöhung notwendig bleibt oder der Beitrag wieder etwas gesenkt werden kann.

Wie wollt ihr den Geldbeutel der Studierenden entlasten?


GHG
Wir stehen in engem Austausch mit dem StuWe, um angesichts der Preiserhöhungen in den Mensen ein veganes Tagesgericht um die 3 EUR einzuführen. Gutes Mittagessen darf nicht vom Geldbeutel abhängen! Außerdem stehen wir gerade vor der Aufgabe, das Semesterticket neu zu durchdenken, um Studis unabhängig vom Alter zu einem angemessenen Preis durch ganz Deutschland fahren zu lassen. Dafür saßen und setzen wir uns mit dem Verkehrsverband, anderen Asten, der Stadt Tübingen und dem Verkehrsministerium BaWü an einen Tisch, um die beste und günstigste Möglichkeit für Studis zu erarbeiten. Mit niederschwelligen Angeboten wie den BAföG-Nachmittagen, wollen wir Studis helfen, bürokratische Hürden mit Unterstützung zu meistern. So können wir direkt helfen, dass Studis das ihnen zustehende einfordern können. Sollten Studis unvorhersehbar in eine finanzielle Notlage geraten, gibt es auch das Notlagenstipendium, welches unter sehr strikten Auflagen für max. 3 Monate vergeben werden kann.


LHG
Die Folgen der Inflation sind in vielen Bereichen des studentischen Alltags deutlich zu spüren, sei es gestiegene Miet- und Lebensmittelpreise oder im Verkehrsbereich.
Um die Studierenden finanziell zu entlasten, wollen wir, dass die VS über öffentliche Kampagnen auf die Möglichkeiten des BAföG aufmerksam macht, da viele Studierende nicht wissen, dass sie theoretisch für eine Förderung in Frage kämen.
Des Weiteren sollte sich die Universität auf Landesebene für eine Befreiung der Studierenden von den Rundfunkgebühren einsetzen. Zudem haben wir über unseren Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen eine studentische Stimme bis in das Herz Berlins und wollen über diesen Weg eine Erhöhung des Steuerfreibetrags für Studierende zur Diskussion bringen. Nicht zuletzt fordern wir, dass an der UB und auf der Morgenstelle Fairteiler eingerichtet werden.


Studierende für Palästina
Wir unterstützen die TVStud Kampagne für höheren Lohn und bessere Arbeitsverhältnisse für studentische Angestellte. Mehrere unserer Kandidat*innen sind selbst studentische Angestellte und gewerkschaftlich aktiv. Der StuRa hat zwar keinen direkten Einfluss auf Faktoren wie BAföG und Mietpreise, aber als Liste „Studierende für Palästina“ möchten wir uns dafür einsetzen, dass die Universität als politischer Raum wahrgenommen wird. Wir möchten, dass Studierende politisches Bewusstsein entwickeln und sich organisieren können, um für einen besseren Lebensstandard zu kämpfen.


FSVV
Als FSVV setzen wir uns für viele kostenlose Angebote für die Studierenden ein. Vor allem nicht kommerzielle Kultur ist uns wichtig, neben den Clubhausfesten die die Fachschaften jede Woche veranstalten, organisieren wir mit dem Ract! seit vielen Jahren eines der größten politischen umsonst&draußen Festivals Deutschlands. Zudem sind uns die gestiegenen Mensapreise bei sinkenden Portionsgrößen und Qualität ein Dorn im Auge. Wir setzen uns deshalb im Kontakt mit dem Studierendenwerk für preiswerteres Mensa-Essen ein. Eine Möglichkeit, die es an vielen anderen Unis gibt, ist ein Gericht (oft Nudeln oder Reis), das besonders günstig ist und satt macht. Auch in der Cafeteria setzen wir uns für niedrige (Bier-) Preise ein (Mehr dazu im nächsten Punkt). Die größten monatlichen Kosten entstehen für Studis natürlich beim Thema Wohnen, auch hier sehen wir primär das Studierendenwerk in Verantwortung. Es muss wieder neuer Wohnraum geschaffen werden. Für die Studis, bei denen es tatsächlich um eine finanzielle Notlage geht, haben wir zudem seit einigen Jahren das Notlagenstipendium, mit dem wir versuchen, eine kurzfristige und möglichst bürokratie-arme Lösung in Notsituationen zu schaffen. Auch die BAföG-Situation ist miserabel. Bei immer weiter steigenden Wohn- und Lebenskosten wurden die BAföG-Sätze nur minimal angehoben. Stattdessen wird von der Politik versucht, eine Einmal-Zahlung zu Beginn des Studiums als großen Gewinn zu verkaufen. Wir brauchen kein BAföG-Reförmchen, wir brauchen eine BAföG-Revolution! Mit der Lebensrealität entsprechenden Sätzen, weniger Bürokratie-Aufwand, schnellerer Bearbeitung und Elternunabhängigkeit!


Linke Liste
Gratis Menstruationsprodukte auf allen Unitoiletten, günstiges (insb. veganes) Mensaessen, das Notfallstipendium soll ausgebaut werden. Nahverkehr soll für Studierende günstiger und langfristig kostenlos werden. Der StuRa soll sich mit aller Kraft für mehr und günstiges studentisches Wohnen einsetzen. Initiativen, welche sich für günstiges Wohnen und oder Entlastungen einsetzen, sollen unterstützt werden, selbst wenn sie nicht studentisch sind, solange ihr Erfolg auch Studierenden zugutekommen würde.

 
ULF
Unter anderem kann der studentische Geldbeutel beim Mittagessen entlastet werden. Dabei sollte die Entscheidung etwas zu essen -oder eben es nicht zu essen- nicht vom Geldbeutel abhängen. Daher ist es uns wichtig, dass vegane und vegetarische Tagesgerichte eine Preisreduzierung erfahren.


Juso-HSG
Durch die Übernahme der Cafeteria sind wir als VS in der Lage, Preise für Snacks, Getränke, usw. selbst zu bestimmen (natürlich orientiert daran, den Haushalt der VS nicht überzustrapazieren). Dadurch werden wir aktiv auch den Geldbeutel der Studierenden entlasten können. Des Weiteren hat die JUSO-HSG bereits vor einigen Legislaturperioden den Anstoß gegeben für das Notlagenstipendium, das es Studierenden ermöglicht, in besonders finanziell strapazierenden Zeiten finanziell durch die VS gefördert zu werden. Das aber wohl für studentische Geldbeutel in Tübingen belastendste Thema ist und bleibt der Wohnungsmarkt. Die JUSO-HSG wird sich darum dafür einsetzen, dass die Universität sich das Thema Wohnen auf die Fahnen schreibt. Die enge Zusammenarbeit mit dem StuWe muss in dieser Hinsicht genutzt werden, um mehr Wohnheimplätze in Tübingen zu schaffen.

Was ist euch bei der Übernahme der Cafeteria wichtig?


LHG
Uns ist primär wichtig, dass die Cafeteria wirtschaftlich arbeitet, sodass die getätigten Investitionen wieder amortisiert werden. Um gegenüber der Cafeteria in der Universitätsbibliothek einen Mehrwert zu bieten, sollten die Öffnungszeiten in den Abend hinein verlängert sein, wobei ein gleichwertiges Angebot gegeben sein sollte. Außerdem legen wir Wert auf gute Lebensmittel und angemessene Preise.


Studierende für Palästina
Die Übernahme der Cafeteria ist beispielhaft für die mangelhafte Kommunikation zwischen StuRa und der allgemeinen Studierendenschaft. Dass die Übernahme überhaupt stattfindet, ist den meisten Studierenden nicht bekannt. Genauere Informationen, zum Beispiel wann die Übernahme erfolgt, ist auch durch eine Internetrecherche schwer herauszufinden. Wir unterstützen die Übernahme und sehen darin eine gute Gelegenheit, das studentische Leben an der Uni zu bereichern. Allerdings muss die Studierendenschaft hier viel besser eingebunden werden, indem die Übernahme online und am Campus stärker beworben wird. Umfragen zur Gestaltung der Cafeteria können so mehr Aufmerksamkeit erlangen und somit repräsentativer sein.


FSVV
Das primäre Problem, das wir mit der Cafeteria im Clubhaus im Moment sehen, sind die Öffnungszeiten. Es kann nicht sein, dass die Cafeteria schon um 14 Uhr (!) schließt. Zudem planen wir abends einen Kneipenbetrieb und wollen mit billigen Getränken einen attraktiven Aufenthaltsraum im Clubhaus schaffen.
Außerdem würden wir gerne – wo möglich – Arbeitsplätze in der Cafeteria mit Studis besetzen und somit Studi Arbeitsplätze mit guten Arbeitsbedingungen und fairem Lohn schaffen.


Linke Liste
Erste Priorität ist, dass das Essen günstig und gesund ist und ausreichend vegane Möglichkeiten vorhanden sind. Insbesondere soll es günstiger sein als vom Studierendenwerk betriebene Cafeterien.


ULF
Bei der Übernahme der Cafeteria sind uns Nachhaltigkeit, gesunde und frische Produkte sowie eine faire Bezahlung der Arbeitskräfte wichtig. Ebenfalls sollten die dort verkauften Lebensmittel zu studentischen Preisen angeboten werden.


Juso-HSG
Besonders wichtig sind uns einige Punkte:

  1. Dass die Preisgestaltung auf Verbraucher*innenseite so ist, dass Studierende günstig an eine gewisse Grundversorgung kommen.
  2. Dass die Cafeteria im Clubhaus durch weitere Öffnungszeiten als bislang für Studierende vor und nach den Vorlesungen erreichbar ist und nicht „nur“ vormittags bis in den frühen Nachmittag.
  3. Dass die Cafeteria ein Aufenthaltsort für Studierende bleibt, in dem sich alle wohlfühlen.
  4. Dass die Mitarbeitenden fair entlohnt werden, dass sie die Vergütung des für sie geltenden Tarifvertrages erhalten und mindestens von dessen Standards profitieren.


GHG
– Wir wollen einen Ort schaffen, der leicht, ohne großen Kostenaufwand von Studis und Fachschaften genutzt werden kann, es sind natürlich alle Leute der Uni und auch von außerhalb willkommen, Zielgruppe sind allerdings die Studis. Deswegen wollen wir die Öffnungszeiten von Mittag bis Nacht etablieren.

– Uns ist wichtig, ein fairer Arbeitgeber zu sein, mit fairen Löhnen, wo Mitarbeitende auch Mitspracherecht haben an ihrem Arbeitsplatz (diese wissen idr am Besten, welches essen gut geht/gefragt wird, welche Zeiten mehr oder weniger viel los ist; außerdem motiviert es auch, nicht ignoriert zu werden/respektiert zu werden)

– Wir arbeiten aktiv daran, mit Uni, VBA, StuWe, unterschiedlichen Anbietern (z.b. für Kassensysteme, Kaffeemaschinen etc) und in Zukunft auch mit dem Denkmalschutz eine Cafete zu ermöglichen; ein paar gestalterische Änderungen können unserer Meinung nach viel Bewirken (z.b. in der Akustik).

– Wir würden uns wünschen, mehr Studis im AK zu haben damit die Organisation nicht an 3-4 Studis hängt

Wie wollt ihr das Interesse der Studierenden für Hochschulpolitik gewinnen?


Studierende für Palästina
Als „Studierende für Palästina“ sprechen wir ein aktuelles Thema an, das viele Studierende beschäftigt, deren Perspektive im Diskurs an der Uni zu kurz kommt. Wir wollen neue politische Themen in die Hochschulpolitik tragen. Studierende sollen zu Anliegen von internationaler Relevanz auch lokal aktiv werden können. Dazu gehören die Verteidigung der Zivilklausel, eine Erweiterung der Möglichkeiten zur politischen Bildung, und das Ankämpfen gegen die Entpolitisierung der universitären Räume. Da unsere Liste sich zum ersten Mal aufstellt und gezielt Studierende ansprechen möchte, die sich bisher nicht repräsentiert fühlen, ist uns besonders bewusst, wie wenig die meisten Studierenden über die Funktionen und Aktivitäten des StuRa wissen. Es gibt zwar niedrigschwellige Möglichkeiten zur politischen Partizipation, wie etwa die Treffen der AKs, jedoch sind diese Angebote den meisten Studierenden (die nicht bereits im StuRa aktiv sind) nicht bekannt, geschweige denn, was für Arbeit dort genau stattfindet. Die alltägliche Arbeit des StuRa sollte sowohl auf Social Media als auch am Campus präsenter sein.


FSVV
Der beste Weg Studis für die Hochschulpolitik zu gewinnen sind die Fachschaften. Sie stellen die einfachste Organisationsform der Studierenden an der Universität dar und haben den direktesten Kontakt zu den Studis ihres Faches. Hier finden Menschen, die neu an der Uni sind, Gleichgesinnte und können die konkreten Missstände in ihrem Fach verändern.
Wenn die FSVV (und sie unterstützende Gruppen) die Mehrheit im StuRa haben, werden alle wichtigen Entscheidungen basisdemokratisch in den Fachschaften beschlossen. Das funktioniert durch ein sogenanntes “imperatives Mandat”, die StuRa-Mitglieder der FSVV halten sich dadurch an die Entscheidungen, die die Fachschaften gemeinsam treffen. Das ermöglicht eine möglicht große und diverse Beteiligung an allen wichtigen Entscheidungen in der Studierendenschaft.


Linke Liste
Der AK Öffentlichkeitsarbeit braucht mehr Unterstützung. Wenn diese Kapazitäten da sind, sollte das Aufgebot an Werbung und Informationskampagnen ausgebaut werden. Z. B. wären mehr Instagram-Formate, welche über die Arbeit des StuRa aufklären, vorstellbar und diese sollten neutral gestaltet sein. Dadurch könnte man auch die Reichweite anderer Hochschulgruppen nutzen, um diese gemeinsam zu teilen. Des Weiteren sollte eine Kooperation mit der Uni angestrebt und zusammengearbeitet werden, um auch gezielt Werbung bei Erstis in den Vorlesungen zu machen. Auch sollte mehr Freizeitangebot für Erstis ausgebaut werden, wie z. B. Ersti Kneipentour u. Ä., um diese auch auf diesem Weg an die Hochschulpolitik heranzuführen.


ULF
Die meisten Student*innen sind sich dessen nicht bewusst wie viel die Gremien tatsächlich bewirken können. Daher sollte dort angesetzt werden wo viele Studis anzutreffen sind: Social-Media. Durch gezielte Social-Media-Kampagnen kann weiter auf Hochschulpolitik und die aktuellen Themen aufmerksam gemacht werden. So wird Hochschulpolitik für viele auch nahbarer. Auch durch sichtbare Änderungen werden Student*innen aufmerksam. Wir müssen Student*innen zeigen, was die Hochschulpolitik bewegen kann und Angebote wie die Übernahme der Cafeteria realisieren. Zudem sollten Gremienwahlen künftig auch digital möglich sein. An einigen Universitäten ist das bereits der Fall. Das macht die Gremienwahlen unter anderem attraktiver und zugänglicher.


Juso-HSG
Indem wir die oben genannten Ziele (u.a.) umsetzen und so gute Sachpolitik machen, indem es spürbare Veränderungen gibt auf dem Campus durch aktive Hochschulpolitik (wie beispielsweise mehr Steckdosen, Wasserspender und eine Cafeteria in Studihand) wollen wir zeigen, dass Hochschulpolitik mehr ist als Gremiensitzungen. Gerade auch, dass durch die Cafeteria ein zentraler Aspekt des Campus bald von der VS getragen wird, wird die Sichtbarkeit von Hochschulpolitik steigern.


GHG
Wir wollen die Hochschulpolitik sichtbarer und niedrigschwelliger gestalten. Die geplante Cafeteria soll hierzu einen großen Beitrag leisten. Durch studentische Freiräume an der neuen Cafeteria soll die Verfasste Studierendenschaft sichtbarer werden und Möglichkeiten zum hochschulpolitischen Austausch bieten. Wir als GHG sind eine offene Gruppe, die engagierten und interessierten Studierenden aus allen Fachbereichen einen Rahmen für hochschulpolitische Gestaltungsmöglichkeiten geben möchte.


LHG
Auch hier denken wir, dass die Listen im StuRa an einem Strang ziehen müssen. Es liegt in unser aller Interesse die Aufmerksamkeit für Hochschulpolitik und die damit verbundenen Möglichkeiten für Studierende zu steigern. Ein Weg wäre, als VS verstärkte Präsenz zu Semesterbeginn, wie Auftritte in Begrüßungsveranstaltungen oder vor Vorlesungen, zu zeigen. Wir denken, dass mehr Veranstaltungen stattfinden müssen, die fächerübergreifend Interesse hervorrufen und die wichtige Rolle der Hochschulpolitik im Leben am Campus untermauern.  Außerdem befürworten wir die Einführung von Online-Wahlen, um zeitliche und bürokratische Hürden der Stimmabgabe zu überwinden.

Zu welchen Themen muss der Diskurs an der Uni gefördert werden?


FSVV
Die Uni muss sich mehr mit Machtmissbrauch und sexuellen Missbrauch auseinandersetzen. In den letzten Jahren gibt es einige Beispiele, die die Probleme aufzeigt, die an dieser Universität vorherrschen. Dabei bedarf es eine uniweite Debatte darüber, inwiefern sich auch die Uni verändern muss, damit solche Vorfälle nicht mehr vorkommen können. Denn die Uni muss sicherstellen, dass sich alle Studierende sicher fühlen im Umgang mit Lehrpersonal und Professor*innen.


Linke Liste
Die finanzielle Situation vieler Studierender ist in den letzten Jahren schlimmer geworden. Das muss angesprochen werden. Wir betrachten es als Hauptaufgaben eines studentischen Gremiums, über diesen Missstand aufzuklären und alles zu tun, um Studierende finanziell zu entlasten. Auch der politische Diskurs muss offener werden. Die Neugründung der Liste „Studierende für Palästina“ zeigt, dass es großen Gesprächsbedarf bei diesem Thema gibt. Der StuRa und die Uni sollen das ernst nehmen und sich für einen Ausbau des differenzierten Diskurses an der Universität einsetzen. Es geht nicht darum, Partei zu beziehen, sondern über das Leid der Zivilbevölkerung aufzuklären und sich mit dieser zu solidarisieren.


ULF
Es gibt einige Themen, zu denen der Diskurs gefördert werden sollte, u.a.:

  1. Nachhaltigkeit der Universität – etwa durch einen klaren Klimafahrplan, Solarpaneelen auf den Dächern sowie ein Angebot von kostenfreien Wasserspendern
  2. Digitale Wahlen
  3. Einrichtung von Beratungsstellen für Erstakademiker*innen
  4. Digitalisierung der Lehre


Juso-HSG
Der Diskurs zum Thema Cafeteriaübernahme sollte stärker geführt werden. Die hochschulpolitischen Themen insgesamt scheinen im Unileben unterzugehen zwischen Prüfungen und Vorlesungen. Auch sind die studentischen Vollversammlungen leider eher schwach besucht. Dabei gibt es so viele wichtige Themen! Außerdem haben wir das Thema „Uniname“ nicht vergessen: Der Diskurs wurde stark geführt, doch seit unserem Scheitern im Senat ist er wieder eingeschlafen. Wir wollen, dass man die Debatte zu Eberhard und Karl bestehen bleibt. Denn zurück zu „always as usual“ sollte man bei diesen Namensgebern nicht gehen (sondern eher sie endlich zu Ex-Namensgebern machen).


GHG
Sowohl zu universitätsinternen Themen – Nachhaltigkeit, mentale Gesundheit, Gleichstellung und Verfahrenstransparenz – als auch zu aktuellen politischen Themen, die Studis beschäftigen und teilweise betreffen, brauchen wir offene, niederschwellige und bei Bedarf moderierte Diskussionsformate. Selbstverständlich muss bei politisch aufgeladenen Themen eingeplant werden, dass die Stimmen und Bedürfnisse der Betroffenen priorisiert werden. Auch andere Statusgruppen sind aufgefordert, sich an den Diskursen zu beteiligen und die dabei zu Wort kommenden Sorgen und Konflikte ernst zu nehmen und in konkrete Planungen zu integrieren.


LHG
Antisemitische Vorfälle, wie sie bereits an anderen Universitäten vorkamen, dürfen hier nicht toleriert werden. Man sollte den Umgang mit diesen Situationen bereits jetzt breitflächig evaluieren. Des Weiteren sollte diskutiert werden, wie wir die Eberhard Karls Universität zukunftsfit machen. Dazu gehören Konzepte zum internationalen Austausch, Erhalt der Exzellenzinitiative, Einsatz Künstlicher Intelligenz, Standortfaktoren und Vorbereitungen auf die Folgen des Klimawandels.
Wir halten auch die Überdenkung der „Zivilklausel“ für sinnvoll. Die Entwicklungen der letzten Jahre zeigen, dass unsere Demokratie nicht nur nach innen wehrhaft sein muss.

Studierende für Palästina
Wir legen besonderen Fokus auf den Umgang mit dem sogenannten Nahostkonflikt. Stimmen, die klare Worte für die Unterdrückung der Palästinenser*innen und den aktuellen Krieg in Gaza finden, dürfen auch im akademischen Raum nicht an den Rand gedrängt werden. Wir sehen dabei auch die Nutzung der Begriffe “Apartheid” und “Völkermord” durch ausführliche Berichte von Menschenrechtsorganisationen und der UN legitimiert. Die pauschalen Anschuldigungen, die israelkritischen Stimmen entgegengebracht werden, sind unter anderem Zeugnis des anti-arabischen und anti-muslimischen Rassismus in unserer Gesellschaft. Wir wollen durch unsere Präsenz im StuRa dazu beitragen, einen aufgeklärten Diskurs zum Thema Palästina zu schaffen. Dazu gehören ein ausgewogenes Angebot an Veranstaltungen zum Thema sowie eine Ausweitung unserer Kooperationen mit Universitäten im arabischen Raum. Wir unterstützen vor allem die Forderung nach einer Partnerschaft mit einer palästinensischen Universität.

Wie wollt ihr als Mitglied des StuRas die Lehre an der Universität Tübingen verbessern?


Linke Liste
Auch ist Machtmissbrauch und Diskriminierung ein großes Problem. Beratungsangebote und psychologische Beratungsstellen müssen ausgebaut werden. Ein großes Problem ist hier auch, dass mentale Probleme und psychische Krankheiten vonseiten der Prüfungsämter und Studienkoordinator*innen nicht ausreichend ernst genommen werden. Hier sollte es bessere Vorgaben geben und der Umgang dieser Stellen mit solchen Fällen sollte extern geprüft werden. Autoritäre Strukturen müssen überall an der Uni abgebaut und bekämpft werden.
Die Lehre für Behinderte Menschen ist nicht gut. Man muss sich alles selbst bei den Profs erkämpfen (wenn es z.B. um digitale Lernmedien bei Sehbehinderung oder so geht). Die strukturelle Unterstützung ist einfach nicht vorhanden und wir haben von Kommiliton*innen gehört, dass die zuständigen Menschen bei psychischen Erkrankungen zwar recht kompetent seien, aber alle anderen Behinderungen konsequent vergessen würden.


ULF
Die Lehre muss im 21. Jahrhundert ankommen. Das heißt es müssen mehr digitale Lehrangebote zur Verfügung gestellt werden sowie die Infrastruktur der Universität ausgebaut werden. Daher wollen wir die Digitalisierung der Lehre weiter in den Diskurs bringen sowie uns für eine Verbesserung der Infrastruktur an der Universität einsetzen.


Juso-HSG
Der StuRa selbst verfügt nur über eingeschränkte Möglichkeiten hierzu. Aber das Gute ist: Wir als JUSO-HSG treten nicht „nur“ für den StuRa, sondern auch für den Senat an. Darum wollen wir uns dort für gute Lehre einsetzen, indem wir Berufungskommissionen aktiv mitgestalten, damit gute Lehrende nach Tübingen kommen. Indem wir durch Steckdosen in den Hörsälen das digitale Mitschreiben fördern. Und indem wir die Möglichkeiten des Senats nutzen werden, um mit den Professor*innen und dem Rektorat ins Gespräch darüber zu kommen. StuRaspezifisch wollen wir, dass durch die Jour Fixe der VS-Exekutive mit dem Rektorat dieses Thema seine hohe Priorität behält. Durch Aktionen wie die Blochwoche, den alternativen Dies Universitatis und vieles mehr trägt die VS übrigens auch ihren Teil zu „guter Lehre“ bei, da Universität mehr ist als „nur“ Vorlesung und Tutorium. Diesen Teil des „außerkurrikularen“ Lernens wollen wir weiter im StuRa fördern.


GHG
Gute, interaktive Lernplätze schaffen. Nicht nur Großraumbürostimmung in der Bib, in der jeder für sich alleine arbeitet, sondern das Schaffen eines interaktiven Lernumfeldes mit Möglichkeit zur Vernetzung von Lerngruppen. Dazu ist nicht nur eine infrastrukturelle Neuausrichtung der bisherigen Räume notwendig, sondern auch ein konzeptionelles Infragestellen des bisherigen Bibliotheksbetriebs für Studierende.

Zugang zum Prüfungsamt vereinfachen. Das zentrale Prüfungsamt ist immer wieder schwer erreichbar, wir wollen, dass das Kontakt und die Nahbarkeit verbessert werden.

Evaluationen als Studierendenschaft selbst durchführen. Immer wieder stellen wir als Studierende fest, dass Evaluationen als Karriereboost von aufstrebenden Forscher*innen bzw. als Last für bereits etablierte Professor*innen wahrgenommen werden. Wir wollen, dass Evaluationen hochschulöffentlich diskutiert und ernst genommen werden. Es soll für alle Studierende möglich sein transparent für die eigene Studienplanung nachzuvollziehen, ob die Lehre den Ansprüchen des eigenen Studiums genügt. Dafür wollen wir Evaluationen freiwillig und nach wissenschaftlichen Standards über die Studierendenschaft und die Fachschaften durchführen und in einem vergleichendem System veröffentlichen.

Gerechte Lehre für alle Studierenden. Allen Studierenden muss Zugang zu aktueller Infrastruktur gewährt werden, um das eigene Studium ohne Abhängigkeit vom finanziellen Hintergrund gut und chancengleich abschließen zu können.

Heterogene Studierendenschaft. Wir setzen uns dafür ein, dass alle, die Interesse an einem Studium haben auch ermutigt werden, das Studium weiterzuführen und abzuschließen. Besonders in Tübingen haben wir eine hohe Quote an Studierenden, die Eltern mit akademischem Hintergrund haben. Studierende mit Arbeiter-/Migrationshintergrund sowie Internationale sind kaum in der Studierendenschaft vertreten. Wir wollen, dass auch diese Gruppen aktiv an der Universität eingebunden und gestärkt werden und nicht durch strukturelle bzw. Wissenshürden demotiviert und zum Abbruch gedrängt werden. Internationalisierung des Studiums. Dem Modellbeispiel Schwedens folgend schlagen wir vor, Bachelorstudiengänge grundsätzlich in bilingualer Form – mit Unterrichtsmaterialien sowohl auf Deutsch, als auch auf Englisch – anzubieten. Damit erhoffen wir uns die Zugänglichkeit des Bachelorstudiums für Nicht-Erstsprachler*innen zu erleichtern. Dafür sollen Klausuren und Begleitmaterial (wie z.B. Übungsblätter) bilingual angeboten werden. Abschlussarbeiten sollten auf Deutsch oder Englisch verfasst werden dürfen.

LHG
Zunächst setzen wir uns für die Freiheit in Forschung und Lehre ein. Hierbei sollte Wissenschaftlern keine Vorgaben gemacht werden. Wir unterstützen jedoch die Einführung flächendeckender hybrider Vorlesungs- und Seminarformate, insbesondere für Studierende, deren Alltag eine ständige Präsenz an der Universität nur schwer zulässt. Dazu sollte der Zugang zu digital verfügbarer Literatur ausgebaut werden. Wir möchte uns außerdem dafür einsetzen, dass der internationale Austausch zwischen Universitäten verbessert wird, weil wir davon überzeugt sind, dass nicht nur der wissenschaftliche Fortschritt, sondern auch die Entwicklung individueller Qualitäten dadurch gefördert werden.


Studierende für Palästina
Zu einer politischen Uni gehört auch das Hinterfragen der Inhalte und der Geschichte des eigenen Fachgebiets. In vielen Studiengängen kommen kritische Perspektiven zu kurz. Wir freuen uns daher über Initiativen wie „Rethinking Economics“ und „Arbeitskreis kritischer Jurist*innen“. Wir glauben, dass auch andere Studiengänge von ähnlichen Angeboten profitieren könnten, und möchten sie unterstützen. Die Lehre an der Universität soll dem Frieden und der Völkerverständigung dienen, wie es auch in der Zivilklausel festgelegt ist. Sie muss sich gegen die zunehmend militaristische Stimmung im Land richten. Wir beobachten den in Bayern vorgelegten Gesetzesentwurf, welcher Universitäten zur Kooperation mit dem Militär verpflichten und Zivilklauseln verbieten würde, mit Sorge. Wir setzen uns für eine friedliche Universität ein, die die Menschenrechte für alle achtet und hochhält.


FSVV
Als FSVV setzen wir uns auf verschiedenen Ebenen für bessere Lehre ein: Auf zentraler Ebene im AK Studium und Lehre sowie regelmäßigen Treffen mit Frau Professorin Amos, der Prorektorin für Studium und Lehre Gleichzeitig setzen wir uns auf dezentraler Ebene in den Fachschaften für konkrete Verbesserungen ein. Dabei spielt für uns vorallem die Rolle der Fachschaften eine essentielle Rolle, diese setzen sich nicht nur in den Instituten, Fakultätsräten und verschiedenen Kommissionen direkt für bessere Lehre ein, sondern bringen auch die Erfahrungen aus den verschiedenen Fächern in die zentralen Gremien. Das sorgt dafür, dass die Lehre für ALLE besser wird und nicht nur in den durch wenige Listenmitglieder vertretenen Fächern.

Beitragsbild: Sina Gramlich

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert