Den StuRa beschäftigte in seiner jüngsten Sitzung besonders ein Antrag der FSVV. Diese forderte vom StuRa ein kritisches Statement zu den Hochschultagen und bezeichnete die christliche Veranstaltungsreihe als „klar missionarisch”.
Die FSVV forderte in ihrem Antrag: „Keine Missionierung auf unserem Campus! Bildung statt Bekehrung!“ Dieser richtete sich gegen die noch bis Dienstag laufenden Hochschultage – eine Veranstaltungsreihe dreier christlicher studentischer Gruppierungen: Campus Connect, Hochschul-SMD und dem Verein des Albrecht-Bengel-Hauses. Die Kritik: Das Event stütze sich auf unwissenschaftliche Inhalte, betreibe Missionierung und biete keinen wissenschaftlich-kritischen Diskursraum, sondern betreibe allenfalls Framing. Darüber hinaus würden im Rahmen der Hochschultage teils problematische Personen für Vorträge eingeladen. So etwa Dominik Klenk, der Konversionstherapie bewerbe und Jana Hochhalter, die sich öffentlich queerfeindlich äußere.
Die Kritik wurde auch am Dienstag bei einer Gegenkundgebung auf dem Holzmarkt kundgetan, die von der Evangelischen Studierendengemeinde (ESG) und der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) unterstützt wurde. Die konkrete Forderung der FSVV: Der StuRa solle öffentlich gegen die Hochschultage als „Veranstaltung mit klar missionarischem Anspruch“ kritisch Stellung beziehen. Der Antrag wurde mit großer Mehrheit angenommen, die Gegenstimmen kritisierten, dass der StuRa sich zu von der Uni legitimierten Veranstaltungen nicht öffentlich wertend zu positionieren habe.
Potenzielle Positionierung zu Palästina
Der nächste große Antrag stammte vom Unikomitee für Palästina Tübingen, welches vom StuRa forderte, sich öffentlich zum Nahost-Konflikt zu positionieren und mit pro-palästinensischen studentischen Aktivist*innen zu solidarisieren. Aufgrund der Länge des Antrages und der Komplexität des Themas vertagte man die Abstimmung über den Antrag auf die übernächste Sitzung. Es wurde zudem betont, dass sich der StuRa zu allgemeinpolitischen Themen grundsätzlich nicht äußern dürfe und man daher ohnehin nur über Teile des Antrags abstimmen könne. Welche das seien, gelte es noch zu überprüfen.
Kongress-Förderung und Wahlwerbung
Schließlich stimmten die Anwesenden ab über einen Antrag zur finanziellen Förderung des diesjährigen Bundeskongress studentische politische Bildung, der vom fzs (freier Zusammenschluss von Student*innenschaften) mit organisiert ist. Zur Unterstützung der Tagung, die von Donnerstag bis Sonntag in Köln unter dem Motto Grenzen der Aufklärung stattfindet, forderte der AK Politische Bildung Fördergelder in Höhe von 2.500 Euro. Da der Allgemeiner Studierendenausschuss (AStA) Köln selbst nur 1.500 Euro beisteuert, einigte man sich auf dieselbe Fördersumme.
Zum Schluss beschäftigte den StuRa die Gestaltung der Wahlwerbung an den beiden Tagen der Gremienwahlen. Zur Diskussion stand eine Reihe von Wahlständen aller Listen auf dem Campusgelände, um auf die laufenden Wahlen hinzuweisen. Nach einigem Hin und Her fand sich schließlich der Konsens, eine solche Wahlmeile zu veranstalten, jedoch nicht in unmittelbarer Nähe der Wahllokale.
Beitragsbild: Johanna Grün