Wissenschaft

“Wenn es regnet, bleiben wir so lange wie unsere Besucher.” – Die Startup:con Tübingen #2

Neugierde liegt in der Luft. Vor dem Eingang des Freistil Biergartens stehen weiß betuchte Messetische in einem Halbkreis aufgestellt. Bunte Unternehmensbanner spicken den Platz und bieten einen abwechslungsreichen Kontrast gegen das wolkenverhangene Grau des Himmels.
“Was ist denn Euer Plan B?” – “Einen Plan B gibt es nicht. Wenn es regnet, bleiben wir so lange wie unsere Besucher”, lacht Paul-David Bittner vom Startup-Center am Empfang. Diese Startup:con ist bereits die zweite, die das Startup-Center organisiert. An diesem 26. Juli sogar in Präsenz und mit DJ.

Das Konzept

Wie auch die Startup Academy bietet die Startup:con einen Rahmen für Gründende und Gründungsinteressierte, um sich im Prozess der Unternehmensgründung zu vernetzen. Genau hundert Leute haben sich angemeldet und erwarten nun die Vorstellung der einzelnen Start-ups. Innerhalb von zwei Minuten können die jungen Unternehmenden dem Publikum ihre Idee vorstellen. Diese Technik nennt sich “Elevator-Pitch”.

Startup, aber warum?

Die einzelnen Unternehmensideen sind dabei genau so vielfältig wie die Motive zum Gründen selbst. Ob Augmented Reality, Gesundheit per App, Medizintechnik oder KI – wer ein Startup gründet, profitiert von kurzen Entscheidungswegen und überschaubaren Hierarchieordnungen. Im Vordergrund steht das Experimentieren mit der Idee und deren Umsetzung in die Praxis. Die Arbeitszeiten eines Jungunternehmenden sind flexibel und hängen vom eigenen Interesse, der Kreativität und der Bereitschaft, die Idee herauszufordern, ab. Gerade in der Anfangsphase erfordert Gründen eine hohes Maß an Aufopferungsbereitschaft und eine unermüdliche Frustrationstoleranz.

Can, Serina, Christoph, Emily und Johanna (von links nach rechts) arbeiten bei Cytolytics an der Optimierung der Analyse von Zellen.

Von der Idee in die Praxis

Auch das Tübinger Startup Cytolytics pitcht seine Unternehmensidee. Die Idee von Can Pinar, Serina Pinar und Christoph Zimmermann beruht auf der Optimierung der Durchflusszytometrie. Dieses Verfahren wird in der Labormedizin zur Analyse von Zellen und Zellbestandteilen eingesetzt. Das Team von Cytolytics konzipierte einen Algorithmus, der die Auswertungsgenauigkeit der Zellproben verbessert und das Verfahren beschleunigt. Für die praktische Anwendung bietet diese Methode zwei Vorteile, denn die Auswertung mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz liefert mehr Informationen in kürzerer Zeit. Somit können die Daten bereits zur Früherkennung von mutiertem Zellmaterial dienen, welches zuvor keine Anwendung gefunden hat. Darüber hinaus werden die Kosten einer Analyse reduziert.
Praktikantin Emily, die gerade ihre Bachelorarbeit bei Cytolytics abschließt, berichtet begeistert, welche Möglichkeiten ihr die Arbeit bei Cytolytics bietet: “Ich kann selbstständiger arbeiten, als das in einem traditionellen Unternehmen möglich wäre.”

Und nun?

Die Universität Tübingen bietet mit dem Startup-Center eine Reihe an Möglichkeiten, um die ersten Schritte der Unternehmensgründung zu realisieren. Von Coworkingspace über Zielgruppenanalyse bis hin zur Beratung bei der Erstellung des Prototyps: Interessierte finden unter https://uni-tuebingen.de/forschung/innovation/startup-center/veranstaltungen/startupcon-tuebingen/ alles zum Thema Gründen in Tübingen.

Bilder: Johanna Pahl

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