Und plötzlich ist es da: Das Ende des Studiums. Du hast schon nicht mehr damit gerechnet, doch auf einmal grinst es dir frech ins Gesicht und fordert eine Antwort auf die alles entscheidende Frage: „Was kommt als nächstes?“
„Genau, was jetzt?“, fragt sich der*die Stolze, doch mit der neuen Situation leicht überforderte Studierende. Jahrelanges Hetzen von halbleeren Hörsälen zu überfüllten Seminarräumen und der absolut stressige Balanceakt zwischen akribischem Stundenplanbasteln und feuchtfröhlichem Partyplanning haben schlussendlich doch zum Ziel geführt. Sie haben dich zum*zur Vorzeigestudierenden gemacht und du weißt endlich, worauf es im Studium ankommt. Denn du hast sie nach endlosem Büffeln, Feiern, Lesen, Stocherkahnfahren, Schreiben und Kaffeetrinken schließlich gefunden: Die perfekte Balance zwischen Chillen und Hustlen. Zumindest bis zur nächsten Prüfungsphase. Doch nun wird es dir genommen: Das Wissen, dass du weißt, was du tust, dass du weißt, wie es geht, dass du etwas richtig gut kannst. „Studieren. Das hab’ ich drauf“. Denn jetzt geht es ans Eingemachte. Die Entscheidung, die von den ganzen Prüfungen, Seminaren, Hausarbeiten, Vorlesungen, Klausuren, Übungen, Testaten, Sprachnachweisen etc. überlagert und erfolgreich verdrängt wurde: Was will ich nach meinem Abschluss eigentlich machen?
Manche Studierende haben den Luxus, bereits zu wissen, wo die Reise hingehen soll. Studiengänge wie Lehramt, Medizin oder Pharmazie zum Beispiel geben ein relativ klares Bild vor, was nach dem Studium auf die Absolvent*innen zukommt. Doch oft verschwimmt dieses klare Bild während des Studiums und Studierende verspüren unter Umständen den Wunsch, eine andere Richtung einzuschlagen. Oder aber: Sie hatten von Anfang an keine allzu genaue Vorstellung vor Augen, sondern nur eine vage Ahnung, welche Berufe in welchen Bereichen sich mit dem ausgewählten und nun vollendeten Studium ergreifen lassen.
Wo kann ich mich beraten lassen?
Wer während oder gegen Ende seines*ihres Studiums merkt, dass ein anderer Studiengang oder ein anderer und vielleicht ähnlicher Berufszweig doch die bessere persönliche Wahl darstellt, kann sich bei unterschiedlichen Angeboten der Universität Tübingen beraten lassen. Dasselbe gilt auch für Studieninteressierte und -anfänger*innen, die sich unschlüssig sind, ob sie die richtige Entscheidung für sich getroffen haben. Zunächst einmal kann sich jede*r an die Zentrale Studienberatung (ZSB) der Uni wenden, ob vor dem Studium, zu Studienbeginn, während oder gegen Ende des Studiums oder in einer Übergangsphase wie der vom Bachelor zum Master. Was die heiße Phase zum Abschluss des Studiums hin angeht, wird hier neben der Beratung zur Vorbereitung auf Prüfungen, zum eigenen Zeitmanagement oder dem Erstellen von Abschlussarbeiten auch eine zu den beruflichen Möglichkeiten, die die Absolvent*innen haben, angeboten. Eine andere Gelegenheit, sich innerhalb des eigenen spezifischen Studiengangs beraten zu lassen, ist die Studienfachberatung, die für die Information und Beratung zu den einzelnen Studiengängen von A-Z verantwortlich ist. Daneben verfügt das Lehramtsstudium an der Uni Tübingen noch über ein eigenes Beratungsangebot, das vom Arbeitsbereich Studium und Lehre zusammen mit dem Informations- und Beratungszentrum Lehramt und dem Teaching Board durchgeführt wird. Dort werden alle Fragen zur Studienorganisation und Studiengangsentwicklung im Lehramt beantwortet.
Ende des Studiums = Ende des (Studierenden)lebens?
Natürlich bedeutet jedes Ende auch einen Neuanfang, so auch das Ende des Studiums. Einen Neuanfang in einer neuen Stadt, mit einer neuen Wohnung, neuen Kolleg*innen, neuen Freund*innen und vielleicht sogar einer ganz neuen Atmosphäre. Selbstverständlich ist ein solcher Neuanfang per se nichts Schlechtes, denn wir wollen uns ja vorwärts bewegen. Aber aus der gewohnten Komfortzone, dem schönen Studierendenleben und der ans Herz gewachsenen Stadt mit dem dazugehörigen geliebten sozialen Umfeld gerissen und in den stressigen Arbeitsalltag geworfen zu werden, fällt sicherlich niemandem leicht und kann den Betroffenen auch erst einmal eine gehörige Portion Angst einjagen. Andererseits kann es auch ein aufregendes Gefühl sein, nicht zu wissen, wo du in einem Jahr bist und woraus genau die neuen Aufgaben und Herausforderungen bestehen werden.
Foto: Laura Kotte