Mit großer Mehrheit haben die StuRa-Mitglieder einen Antrag von knapp 6000 Euro bewilligt. Mit diesem Geld sollen Nachwuchswissenschaftler*innen gefördert werden. Die Biochemiker*innen können nun an einem internationalen Wettbewerb teilnehmen.
Knapp 6000 Euro, so hoch ist allein die Anmeldegebühr für die iGEM, einem internationalen Wettbewerb für Biochemie-Studierende. Mit seinem Beschluss ermöglicht der Studierendenrat (StuRa) den Nachwuchswissenschaftler*innen, an dem renommierten Wettbewerb teilzunehmen. In der letzten Sitzung war der Antrag vertagt worden, da die StuRa-Mitglieder den Fachschaften noch einmal die Möglichkeit geben wollten, über die hohe Fördersumme zu diskutieren. Neben den hohen Anmeldegebühren müssen die Studierenden außerdem noch Geld für die anfallenden Laborkosten zahlen. Sponsoren sollen diese Kosten decken, heißt es in dem Antrag
Bei der iGEM, die seit 2019 in Paris ausgerichtet wird, treten Studierendengruppen von verschiedenen Hochschulen gegeneinander an. Gruppen von der Universität Tübingen nehmen bereits seit zehn Jahren an dem Wettbewerb teil. Im letzten Jahr erreichte das Tübinger Team eine Goldmedaille mit ihrer Forschungsarbeit. Dabei beschäftigten sich die Jungwissenschaftler*innen mit der Umwandlung von Blutgruppen, in diesem Jahr soll die Kontrollierbarkeit von Bakterien untersucht werden.
Trotz Antisemitismus-Vorwurf: StuRa fördert LGBT-Film
Des Weiteren hat der StuRa den umstrittenen Antrag über eine Vorführung von zwei LGBT-Filmen gebilligt. Zwei Doktorandinnen beantragten in der letzten Sitzung rund 850 Euro, um die Filme Esther Newton Made Me Gay und Rebel Dykes kostenlos zeigen zu können. Danach solle es eine Frage-Antowort-Runde mit den beiden Regisseurinnen geben, heißt es in dem Antrag. Einem Mitglied der LHG war bereits in der letzten Sitzung aufgefallen, dass Colleen O’Shea, Managerin bei dem Filmverleih, der den Film produziert hat, die Petition „Film Workers for Palestine“ unterzeichnet hat. Die Petition ist nach eigenen Angaben „ein Ruf von und für Filmschaffenden und Kino-Mitarbeitenden, für ein Ende des Genozids und ein freies Palästina einzustehen.“ Mit diesem „antisemitischen Narrativ“ hielt das LHG-Mitglied den Antrag für nicht förderbar. Nun hat der StuRa mit 13 Für- und einer Gegenstimme sowie einer Enthaltung die Förderung beschlossen.
Kandidat*innen für den Wahlprüfungsausschuss werden gesucht
Während der StuRa-Sitzung versuchten einzelne Mitglieder noch zwei Kandidat*innen für den stellvertretenden Wahlprüfungsausschuss zu finden. Die Crux: Die beiden dürfen selbst nicht für den StuRa bei der kommenden Wahl kandidieren und auch kein hochschulpolitisches Amt innehaben. Jacob mahnte zur Eile, man habe zwar noch zwei bis drei Wochen bis der Ausschuss stehen müsse, doch man wolle die Wahl im Sommer nicht gefährden. Zum Schluss der Sitzung kam die entscheidende Nachricht: Theresa und Raphael konnten zwei Personen als Kandidat*innen gewinnen. Der StuRa nahm die Kandidat*innen daraufhin in einer Abstimmung an.
Stellvertretendes Finanzreferat wird beschlossen
Mit großer Mehrheit beschlossen die Mitglieder eine Stelle für einen stellvertretenden Finanzreferenten einzurichten. Die Ausschreibung sollte bereits am Folgetag online gehen. In der kommenden Sitzung wollen die Mitglieder dann über die Bewerbungen abstimmen. Zuvor hatte Pauline erläutert, dass die aktuell anfallende Arbeit im Finanzreferat für eine Person zu viel sei. Mit einer zweiten Stelle würde man für Entlastung sorgen können. Linus pflichtete ihr bei, es sei schon längt überfällig einen solchen Posten einzurichten.
Darüber hinaus beschloss der StuRa zwei weitere Anträge. „The Open Sewers Collective“ erhält einen Zuschuss für ihre Zeitschrift. Mit ihrer Zeitschrift wollen die Verleger junge Autor*innen ohne Schreiberfahrung bei ihrer Arbeit fördern und ihnen eine Plattform geben, um ihre Texte zu publizieren. Die nun erscheinende vierte Ausgabe von „The Open Sewers Collective“ solle vorerst die letzte Ausgabe sein, sagte ein Vertreter in der Sitzung. Ebenfalls erhielt ein Workshop eine Förderung von 800 Euro. In dem Workshop soll auf sexualisierte Gewalt innerhalb der Queeren-Szene aufmerksam gemacht werden.
Beitragsbild: Johanna Grün