Unileben

Sommerzeit ist Festival- und Prüfungszeit – ein Erfahrungsbericht

Fantastisches Wetter, mit schon lange im Voraus gekauften Tickets und voller Vorfreude ging ich das erste Mal überhaupt in meinem Leben auf ein Festival. Aber natürlich, wie sollte es auch anders sein, musste ich genau die Woche drauf ein Referat für ein Seminar halten. Uni-Stress und lang ersehnter Freizeitspaß treffen im Sommersemester nur zu gerne ungünstig aufeinander, wer kennt das nicht?

Aufbruch und erster Tag auf dem Festival

Alle Sachen gepackt, die gebraucht wurden für ein Wochenende voller Spaß, und schon ging es im halbwegs vollgepackten Auto am 23.6. los Richtung Herrenberg. Im Gepäck neben den üblichen Festival-Utensilien wie Sonnencreme, Bargeld und Bauchtasche hatte ich auch mein Tablet dabei. Letzteres hatte ich mitgenommen, um mich an den Vormittagen des Festivals auf ein kurz darauf anstehendes Referat vorbereiten zu können – ein optimistisches Vorhaben.

Nach der Fahrt und einem last-minute Einkauf war der Schlafplatz für das Festival erreicht. Glücklicherweise hatte ich die Möglichkeit, in der Nähe des Festivals in einem normalen Bett zu schlafen und konnte somit die Festival-Camping-Erfahrung auf wann anders verschieben. Die mitgebrachten Sachen wurden aus dem Auto geladen und nur kurz darauf war ich schon wieder unterwegs, diesmal auf dem Weg zum Festivalgelände.

Techno für alte Hasen und junge Füchse

Das verhältnismäßig kleine regionale Techno-Festival „Fuchs und Hase“ ist eine alljährlich beliebte Convention, die bereits Monate vor Beginn ausverkauft ist. Diese Jahr ging das Festival vom 23.-25.6. und fand wie immer in Herrenberg, also unweit von Tübingen, statt. Das Festival hat eine gemütliche Atmosphäre, man merkt, dass viel Liebe in den Aufbau und in die Gestaltung gesteckt wurde und es hat tolle Techno-acts, bei denen sowohl alte Techno-Hasen als auch junge Techno-Füchse ihren Spaß haben.

Meine Festivalgruppe und ich kamen am ersten Tag zur perfekten Zeit an, die Einlassschlange war kurz, die Sonne war noch weit oben, schien angenehm auf uns herab und die Stimmung bei der Außenbühne war ausgelassen und entspannt. Wir ließen uns unsere Bändchen um machen und gingen direkt zur Außenbühne. Und mit guter Stimmung genossen wir den ersten Tag auf dem Festival: Tanzten ausgiebig, gönnten uns Essen von den Foodtrucks und auch ein, zwei Bierchen wurden getrunken. Als es zum Ende des Abends kam, fuhr ich mit dem Taxi zu meinem nahegelegenen Schlafplatz.

Die Fuchs-und-Hase-Außenbühne am ersten Tag. Foto: Yuk Blomeyer

Am nächsten Tag wurde die Zeit, bevor es zum Festival zurückgehen sollte, erstmal verplant. Und der Plan besagte, die Ressourcen zu nutzen, die der Schlafplatz hergab. Im genaueren bedeutete dies, dass ein wenig herumgehandwerkt wurde und danach der Grill angeschmissen wurde. Mehr war zeitlich, aufgrund des späten Aufstehens, nicht drin. So wurde damit auch mein nobles Vorhaben, das Produktivsein für die Uni, auf einen Tag nach hinten verschoben. Was jedoch auch relativ vorhersehbar gewesen war.

Ein Plan für mehr Produktivität am Sonntag

Des Weiteren besagte der Plan, den dritten Tag des Festivals ausfallen zu lassen und bereits in der Nacht von Samstag auf Sonntag zurück in die eigene Wohnung nach Tübingen zu fahren. Ich meldete mich freiwillig, die Fahrerin dafür zu sein. Der Sonntag sollte dann als ein produktiverer Uni-Tag herhalten und den unproduktiven Samstag ausgleichen.

Auch der zweite Abend wurde in vollen Zügen genossen. Und dank zuvor besorgter Energydrinks, die im Auto bereitlagen, blieben wir so lange, bis die Stimmung in der Gruppe besagte, dass es für heute reicht. Um drei Uhr fuhren wir wieder zurück. Nachts sind die Straßen zwischen Tübingen und Herrenberg angenehm leer und so kamen wir schnell durch. Am Ziel angekommen wurden nur die wichtigsten Sachen, die in die Wohnung müssen, mitgenommen, der Rest im Auto gelassen und dann ging es auch ohne Umwege ins Bett.

Am Sonntag kam ich dann, nach benötigtem langen Schlafen und einem ausführlichen Frühstück dazu, mich an meine Vorbereitung des Referates zu machen. Meine Referatsgruppe und ich hatten uns natürlich schon vor dem Festival besprochen und die Teile des Referates verteilt. Für mich ging es nun an die konkrete Ausarbeitung meines Teils und an zusätzliche Recherche. Ich war am Sonntag allerdings, aufgrund der langen Nächte und verhältnismäßig wenig Schlaf in den Tagen zuvor, geistig nicht ganz so fit und kam nur langsam voran.

Die Außenbühne in der Nacht vom Samstag. Foto: Yuk Blomeyer

Trotz der erwartbaren eher nicht so produktiven Leistungen am Wochenende schaffte ich es, an den nächsten zwei Tagen mit der Hilfe meiner sonntägigen Arbeit im übermüdeten Zustand einen adäquaten Teil dieser Gruppenarbeit zu leisten. Auch wenn ich an dem Wochenende definitiv nicht so viel geschafft hatte, wie ich es eigentlich wollte.

Zwischen Uni-Stress und Festival-Spaß

Im Nachhinein kann ich sagen, dass das Festival nicht ganz ohne Uni-Stress im Hinterkopf stattgefunden hat, ich aber dennoch die Zeit dort genossen habe und während des Festivals auch nicht an die Uni gedacht habe. Der zwischenzeitige Stress war zum Glück überschaubar und die von mir zu erbringende Leistung war auch in der restlichen Zeit, also die zwei Tage nach dem Festival, machbar gewesen, auch wenn es dafür die kompletten Tage in Anspruch genommen hat. Mit der richtigen Planung stand also die anstrengende Zeit der spaßigen Zeit schlussendlich nicht im Weg und ich habe erfolgreich ausprobiert, wie man Festival und Studium unter einen Hut bekommt.

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