Kultur Kultur im Katastrophenmodus

Querfeldein löst sich auf

Es ist ein leiser Abschied, der überraschend kommt: „Querfeldein“ löst sich auf. Seit der letzten Abendveranstaltung im November 2019 hat der von Studierenden geführte Kulturverein nicht nur unter Nachwuchssorgen, sondern auch unter der Corona-Situation gelitten. Ende des Jahres ist nun endgültig Schluss mit illustren Gästen.

Die Tübinger Kultur-Szene muss einen herben Verlust hinnehmen: Der studentische Kulturverein „Querfeldein“ löst sich bei der anstehenden Mitgliederversammlung Ende Dezember auf. Damit endet eine knapp siebenjährige Erfolgsgeschichte, die zahlreiche bekannte Persönlichkeiten ins „Wohnzimmer“ und die Shedhalle lockte. Darunter Fotograf Paul Ripke, Moderator und Autor Micky Beisenherz, Bergsteiger Alexander Huber, aber auch Liedermacher und Friedensaktivist Konstantin Wecker.

Querfeldein mit Konstantin Wecker / Foto: Marko Knab

Warum aber die Auflösung? Laut des Vereins sind abnehmendes Interesse an den Veranstaltungen, aber auch „Nachwuchssorgen“ bei den Mitgliedern das Problem. Die Corona-Situation 2020 und die damit unmöglich gewordenen Veranstaltungen sind ebenfalls ein Grund, waren effektiv aber nur der letzte Nackenschlag.

Das Ende nach einem verflixten siebten Jahr

Nach mehr als 45 Gästen und Abendveranstaltungen ist nun also Schluss. Die letzten Gäste am 26. November 2019 waren dabei Marie Kaltenbach und Sarah Kim: Im Gespräch klärten die Aktivistinnen von Sisters e.V. damals über die kritische Lage vieler Sexarbeiterinnen in der Prostitution auf. 

Querfeldein mit Sisters e.V. / Foto: Marko Knab

Mit der Auflösung von „Querfeldein“ enden auch mehrere Kooperationen, die immer wieder gemeinsame Events hervorbrachten: Darunter die regelmäßigen Veranstaltungen mit der „Menschenrechtswoche Tübingen“, dem „Tübinger Bücherfest“, dem „Filmfest Frauenwelten“, aber auch dem „Generate!“ Festival für elektronische Künste. Bei der in Kürze anstehenden, virtuellen Mitgliederversammlung soll die Auflösung durch die Mitglieder beschlossen werden.

Titelbild: Marko Knab

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