Manchmal kann eine Pandemie alles verändern. Bars und Kneipen sind plötzlich geschlossen, Konzerte und Partys wurden abgesagt – da bleibt nicht mehr viel an kultureller Inspiration übrig. Oder doch? In unserer neuen Artikelreihe „die Kupferblau-Schmöker-Ecke“ stellen wir euch thematisch abgestimmte Empfehlungen für Bücher, Podcasts und Serien zusammen. Von aktuellen Sachthemen, über True-Crime, bis hin zum interstellaren SciFi-Abenteuer – hier ist für alle etwas dabei. Zum Schmökern bieten wir euch heute Zauberhaftes zum Thema “Fantasy”.
Film der Woche: “Sternwanderer”
„Ein Philosoph stellte einmal die Frage: Sind wir Menschen, weil wir zu den Sternen aufschauen, oder schauen wir zu den Sternen auf, weil wir Menschen sind? Tja, eigentlich müßig. Schauen die Sterne denn zurück? Eine gute Frage.“
Mit diesem Zitat beginnt das zauberhafte Fantasymärchen um den jungen Tristan Thorne (Charlie Cox), der mit seiner angebeteten Victoria (Sienna Miller) beobachtet, wie eines Nachts ein Stern vom Himmel fällt. Um ihr seine Liebe zu beweisen, verspricht er ihr, die Sternschnuppe zu finden und ihr zum Geschenk zu machen. Um den Stern zu finden, muss er jedoch die verwunschene Steinmauer überqueren, die seine kleine englische Heimatstadt Wall, der Legende zufolge vom fantastischen Königreich Stormhold trennt. Die Mauer wird schon seit Jahrhunderten von den Dorfbewohnern bewacht, auch wenn keiner sie je überschritten hat.
Tristan findet den Stern schließlich, muss zu seiner Überraschung jedoch feststellen, dass es sich hierbei nicht um einen gewöhnlichen Stein handelt, sondern um eine wunderschöne Frau namens Yvaine (Claire Danes). Mit ihr zusammen macht er sich auf den gefährlichen Weg zurück nach Wall, wobei den beiden schnell klar wird, dass Yvaine nicht nur Tristans Aufmerksamkeit erweckte, als sie vom Himmel fiel. Auch die böse Hexe Lamia (Michelle Pfeiffer) und Prinz Septimus (Mark Strong) von Stormhold suchen den gefallenen Stern. Denn das Herz eines leuchtenden Sterns verleiht Unsterblichkeit. Auf ihrem Weg nach England begegnen die beiden nicht nur Gefahren, sondern müssen feststellen, dass das Königreich voller Geheimnisse ist, die ihrer beider Leben vollkommen verändern…
Was sich zunächst nach einem kitschigen Märchen anhört, entpuppt sich als abwechslungsreiche und mitreißende Liebesgeschichte voller Action und Komik. Sehenswert ist dieser zweistündige Fantasyfilm von Regisseur Matthew Vaughn aus dem Jahr 2007, nach dem gleichnamigen Roman von Neil Gaimann, aber vor allem aufgrund der überzeugenden Charaktere, der wunderbaren Kostüme, der fantastischen Kulissen und der durch und durch ausgezeichneten Besetzung. Die beiden jungen Hauptdarsteller sind gut, doch besonders hervor stechen die Nebencharaktere. Neben Michelle Pfeiffer, die in diesem Film erneut in die Rolle der bösen Hexe schlüpfte, überzeugt vor allem Robert De Niro als Captain Shakespeare, der verzweifelt damit beschäftigt ist sein furchterregendes Image beizubehalten.
Alles in allem ein bezaubernder Film, der die Zuschauer in eine fantastische Welt entführt und nicht nur Kinderaugen zum Leuchten bringt!
Schaut hier den Trailer.
Buch der Woche: „Chroniken der Unterwelt“
Wer mal wieder richtig Lust hat auf einen längeren Fantasy-Trip zu gehen, für den sind die „Chroniken der Unterwelt“ (engl. The Mortal Instruments) genau das richtige. Die amerikanische Romanreihe umfasst insgesamt sechs Bücher und beginnt mit der Geschichte von Clarissa „Clary“ Fray. Sie ist ein eigentlich ganz normales fünfzehnjähriges Mädchen, die mit ihrer alleinerziehenden Mutter Jocelyn in New York lebt. Als diese plötzlich verschwindet erfährt sie, dass ihr gesamtes Leben eine Lüge ist. Nach und nach wird ihr offenbart, dass ihre Mutter eine Schattenjägerin war, die mit anderen ihrer Art Dämonen jagte. Clary selbst hat diese „Gabe“ ebenfalls weitervererbt bekommen. Nachdem sie von dem Schattenjäger Jace gerettet wird, nimmt er sie mit in seine Welt von Dämonen, Werwölfen, Elben, Vampiren und vielen anderen Fabelwesen. Clary wird kaum merklich immer mehr in diese Gemeinschaft der Dämonenjäger mit hineingezogen. Auf der Suche nach ihrer Mutter wird sie in Machtkämpfe verwickelt und das Leben, das sie bis dahin kannte, wird komplett auf den Kopf gestellt.
So ist jedoch nicht nur die Handlung spannend geschildert und gut aufgebaut. Auch der Stil des Buches, und Cassandra Clares Hang zu Plot-Twists in den letzten drei Seiten, machen diese Reihe sehr lesenswert. Das erste Buch der „Chroniken der Unterwelt“ wurde 2005 veröffentlicht und das Letze 2014. Mittlerweile gibt es auch eine gleichnamige Verfilmung, welche 2013 erschien und die Serie „The Shadowhunters“. Hier endet das Schattenjäger-Reich jedoch noch nicht. Eine weitere Reihe sind die „Chroniken der Schattenjäger“, welche im Viktorianischen Zeitalter angesiedelt ist und über die Vorfahren neuzeitiger Charaktere erzählt. Des Weiteren gibt es noch die dreiteilige Buchreihe „The Dark Artifices“ welches sich auf die Zukunft anderer Charaktere beruft. Dies erscheint zunächst etwas verwirrend, doch sobald man einmal in dieses Reich eingetaucht ist, ist es schwer sich wieder loszureißen.
Filmempfehlung von Heike Beirle
Buchempfehlung von Anna-Karina Ulbert