Unileben

Das Coronahandbuch für Studierende – Küchenkräuter

Hurra, die Welt geht unter! So fühlt es sich zumindest manchmal an. Da könnte man beinahe seine eigentliche Lebensaufgabe vergessen: Student*in sein. Doch geht das überhaupt, während da draußen ein Virus herumgeht und alle zuhause in Jogginghose in Online-Vorlesungen sitzen? Wir von der Kupferblau haben es uns zur Aufgabe gemacht, euch aus dem Isolationstief zu holen. Das Coronahandbuch für Studierende präsentiert euch heute: Tipps für eure Küchenkräuter! Mit Mara Mae Gerster.

Interview: „Was gibt’s besseres als frische Kräuter im eigenen Essen?“

Ein Interview mit FSJ-lerin und Pflanzen-Enthusiastin Mara Mae Gerster, aus Berlin.

Ein Teil von Maes kleinem Garten in der Küche.

Kupferblau: Was hast du denn bei dir so in der Küche an Pflanzen rumstehen?

Mae: „Ich habe Basilikum, Petersilie, Minze, Schnittlauch, selbst nachgezogenen Lauch sowie Zwiebeln, und wir hatten auch schon Salat oder Porree.“

Warum hast du deine eigenen Kräuter und warum ziehst du Dinge nach?

„Ich kenn das von Zuhause. Also wir hatten zum Beispiel immer frischen Basilikum da. Dann habe ich das einfach übernommen. Es ist platzsparend und billig. Es ist schön und tatsächlich nicht so aufwändig wie man denkt. Warum ziehe ich Dinge nach? Es ist superbillig. Es gehört zu der ganzheitlichen Verwertung meines Gemüses, um Bio-müll zu sparen und es ist wie einen eigenen kleinen Garten in der Küche zu haben. Und außerdem, was gibt’s cooleres als sein eigenen Gemüse zu haben?“

Was wächst am schnellsten und am einfachsten?

„Pfefferminze ist super unkompliziert, aber wenn man nicht aufpasst, wuchert sie wie Unkraut. Deswegen haben alle meine Kräuter einen eigenen Topf. Unser Schnittlauch wächst eigentlich auch noch ganz gut.“

Was ist am kompliziertesten?

„Persönlich komme ich mit unserem Basilikum schwer zurecht, da der Gute ein bisschen zickig ist, aber auch das haben wir irgendwie hinbekommen. Grad beim Basilikum gibt’s halt viele unterschiedliche Meinungen zum Anpflanzen etc. weswegen man da leicht den Überblick verlieren kann.“

Was würdest du Leuten (mit einem schwarzen Daumen) empfehlen?

„Auf jeden Fall Minze in jeder Art! Die überlebt mit weniger Wasser und braucht auch nur ganz wenig Zuwendung. Minze an sich ist auch super erfrischend und grade im Sommer total praktisch, weil man sie mal eben in den kalten Gin oder Hugo machen kann. Schmeckt halt direkt viel besser!“

So schön grün!

Tipps und Tricks

„Jeder Pflanze gerne ihren eigenen Topf geben und sonst informiere dich, welche Pflanzen mit welchen Pflanzen gut können, da manche nicht nebeneinander stehen sollten. Sonst würde ich auch noch empfehlen erst mal mit kleinen „fertigen“ Pflanzen anzufangen und wenn man die am Leben erhalten kann, kann man auch das Anziehen von Samen ausprobieren. Und so allgemein, nicht vergessen, Kräuter brauchen recht viel Licht! Bei Küchenkräutern ist es außerdem wichtig, sie regelmäßig zu ernten, damit sie besser nachwachsen. Und keine Panik wenn du es beim Schneiden mal etwas übertrieben hat, normalerweise kommt das schnell wieder.

Es gibt noch ein paar Faustregeln, zum Beispiel, dass du Minze vorm Benutzen einmal schlägst oder dass es nicht schadet, wenn du dir für alle deine Pflanzen kleine Steckbriefe anlegst, aber das kannst du dir alles in Ruhe aneignen… Also: fröhliches Pflanzen und Ernten!“

Was ein Lauch… hehe…

How To: Salat nachwachsen lassen (regrow):

Mae meint:  “Das Coolste ist es Salat nachzuziehen!“

  • Empfohlen: Romanersalat – die ganz normalen Grünen (man kann eigentlich aber Jeden nehmen).
  • beim Salat zubereiten, die Blätter normal abmachen, aber aufgepasst, wir brauchen noch mind. 5cm Strunk (sonst gammelt er später in der Erde).
  • den Strunk stellt man in ein Glas mit Wasser. (er soll nicht darin schwimmen und wichtig ist, dass die Schnittstelle nicht mit Wasser überdeckt ist – oben 2cm oder so frei lassen).
  • das Wasser täglich komplett wechseln (Achtung: Schnittfläche muss trocken bleiben, auch beim Umfüllen).
  • nach ein paar Tagen sprießen schon die ersten Blätter.
  • nach ungefähr 5 Tagen kann man den Strunk in Kräuteranzuchtserde umtopfen und einpflanzen (bitte nehmt Bio-Erde! Das ist für euch und eure Pflanzen viel besser). Hier gibt es eine Anleitung zum Übertopf basteln.
  • Erde feucht halten und gerne gut gießen.
  • nach Belieben die Blätter ernten (am besten von außen nach innen).
  1. Den Vorgang kann man so häufig wie man möchte wiederholen
  2. Das ganze kann man zum Beispiel auch mit Lauchzwiebeln oder Frühlingszwiebeln machen!

Viel Spaß mit eurem Salat!

Maes Tipp:
Im Internet steht dann doch viel Unterschiedliches, deswegen meine Buchempfehlung: „Regrow your veggies: Gemüsereste endlos nachwachsen lassen“ von Melissa Raupach und Felix Lill.

Fotos: Marie Linn Lohmann

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