Bundestagswahl 2025 Politik

Bundestagswahl: Wie stehen die Tübinger Direktkandidat*innen zu einer Wiedereinführung der Wehrpflicht?

Seit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine wird eine Wiedereinführung der Wehrpflicht verstärkt diskutiert. Auch die Einführung eines verpflichtenden Freiwilligenjahres wurde schon oft vorgeschlagen. Da diese Themen vor allem junge Menschen betreffen, hat die Kupferblau die Tübinger Direktkandidat*innen gefragt, wie sie zu den Vorschlägen stehen.

Ralf Jaster, Die Linke
Es gibt bereits das freiwillige soziale oder ökologische Jahr. Das ist prima. Denn Freiwilligkeit bedeutet auch Engagement und Bereitschaft. Zwangsdienste lehnen wir ab. Die Wiedereinführung der Wehrpflicht wäre ein weiterer Schritt hin zu einer militarisierten Gesellschaft. Das lehnen wir vehement ab!

Christoph Naser, CDU
Wir wollen ein allgemeines Gesellschaftsjahr einführen, in dem sich junge Menschen für die Gesellschaft engagieren – sei es sozial, ökologisch oder im Bereich der Verteidigung. Bis dahin setzen wir auf eine aufwachsende Wehrpflicht. So werden wir dem Personalbedarf zur Stärkung unserer Verteidigungsfähigkeit gerecht. Wir setzen auf Freiwilligkeit: Aus dem Kreis der Gemusterten sollen diejenigen benötigten Tauglichen zum Grundwehrdienst einberufen werden, die ihre Bereitschaft zum Wehrdienst signalisiert haben. Bis zu einer Umsetzung eines Gesellschaftsjahres wollen wir die Freiwilligendienste und den Bundesfreiwilligendienst stärken.

Asli Kücük, Bündnis 90/ Die Grünen
Die Wehpflicht lehne ich grundsätzlich ab, das Freiwilligenjahr muss noch differenziert besprochen werden. Da ich selbst manchmal bei FSJ-ler*innen sein darf, sehe ich häufig die Vorteile, die so ein Jahr bringt. Etwa Erfahrungen sammeln, neue Bereiche des Lebens entdecken, sich ausprobieren. Allerdings muss das FSJ oder FÖJ oder anderes besser vergütet werden.

Florian Zarnetta, SPD
Ich finde, dass von jungen Menschen schon ganz schön viel verlangt wird. Uns nun auch noch zu einem Pflichtjahr zu zwingen, halte ich für den völlig falschen Weg. Wer Lust hat, sich ein Jahr für unsere Gesellschaft zu engagieren, sollte das aber in Zukunft viel leichter machen können. Ob im Sozialbereich oder bei der Bundeswehr: Ich will, dass besser über Freiwilligendienste informiert wird und sich alle so ein Jahr finanziell leisten können.

Julian Grünke, FDP
Die Wiedereinsetzung der allgemeinen Wehrpflicht lehnen wir ab. Die Attraktivität des Dienstes bei der Bundeswehr soll durch hervorragende Rahmenbedingungen wie Gehalt sowie gesellschaftliche Vorteile massiv gesteigert werden. Auch Bundesfreiwilligendienst, freiwillige soziale-, oder ökologische-Jahre sollten besser unterstützt werden.

Daniel Winkler, AfD (Anmerkung der Redaktion: Die AfD wird vom Bundesamt für Verfassungsschutz bundesweit als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft)
Ich befürworte beides und habe meinen Ersatzdienst beim ASB geleistet.

Beitragsbild: Filip Andrejevic auf Unsplash (Symbolbild).

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