Am Montag, dem 5. Mai, hat in der Altstadt der Pop-Up-Store „Eckstein“ der Uni Tübingen geöffnet. Zu sehen gibt es darin aber noch ziemlich wenig – denn das Programm kann von allen Interessierten mitgestaltet werden.
Ade Elfenbeinturm, hallo „Eckstein“. Im Zentrum des Pop-Up-Stores steht die Idee, die Wissenschaft aus ihrem Turm zu holen und mit verschiedenen Zuhör- und Dialogformaten eine Brücke zwischen Forschung und Gesellschaft zu schlagen. Gegründet wurde das Projekt gemeinsam vom CIVIS Open Lab mit dem Public Engagement der Exzellenzstrategie.
Bis Juli hat der Mitmachraum seine Türen für alle Neugierigen und besonders für diejenigen, die ihn mitgestalten möchten, geöffnet. Denn das Programm ist ein „Work in Progress“, erklärt Oliver Häußler vom Public Engagement der Exzellenzstrategie. Es gebe zwar für jeden Monat ein Überthema, im Mai ist das „Demokratie und Europa“, doch die Stadtgesellschaft sei herzlich eingeladen, dieses aktiv auszugestalten.

Einige Programmpunkte stehen aber schon fest: Am 8. Mai ist ein Willkommensevent für internationale Studierende geplant. Am 19. Mai soll es ein Mal- und Bastelangebot geben. Beim geplanten „Science Snack“ gibt es zwar kein Essen, wie der Name vermuten lässt, dafür aber „food for thought“ in Form von Kurzvorträgen.
Besucherin Ilana Horowitz fühlt sich von der Idee angesprochen, dass alle Menschen in das Projekt einbezogen werden. „Ich finde, der Raum motiviert dazu, sich zu interessieren“, sagt sie. Die Künstlerin spielt mit dem Gedanken, im Pop-up Store Mosaikworkshops anzubieten.
Keine weltfremde Forschung
Bereits bei der Eröffnung wurden die Besucher*innen mit einer Mentimeter-Umfrage aktiv aufgefordert, ihre Wünsche in den Mitmachraum einzubringen. Zwar gab es technische Probleme, ein paar Stimmen wurden aber trotzdem eingefangen. So wünschen sich die Teilnehmer*innen unter anderem Forschung zu Themen wie gesellschaftlichem Zusammenhalt, einem AfD-Verbot und Lösungen für Umweltfragen. „Wir wollen keine weltfremde Forschung machen, deshalb bringen Sie sich bitte ein. Die Ergebnisse der Umfrage werden wir direkt in unser Programm einarbeiten“, erklärt Organisatorin Mareike Kardinal. Auch Anregungen für einen passenden Slogan wurden gesammelt. Mit am meisten Zuspruch bekam die Idee: „Nicht anecken – Interesse wecken“.

Auch Lale Tipieser ist begeistert von dem Projekt. Sie findet es gut, dass sich durch den Mitmachraum die „häufig doch sehr weißen und elitären Räume der Universität öffnen.“ Außerdem wünscht sie sich, „dass wirklich eine intersektionale Öffnung stattfindet und im Pop-Up-Store vor allem solche Stimmen Gehör finden, die sonst nicht gehört werden.“
Bis Juli ist der Mitmachraum in der Langen Gasse 16 noch geöffnet. Anregungen und Programmwünsche können unter „mitwirken@uni-tuebingen.de“ eingereicht werden.
Beitragsbild: Ann-Sophie Becker