In einer Sommernacht im antiken Athen werden zwei Paare in den Streit zweier Elfen hineingezogen. Durch Magie werden die bestehenden Liebesdynamiken vollständig durcheinandergeworfen. Die „American Drama Group“ zieht auch in diesem Jahr, trotz starken Regens, die Zuschauer*innen in ihrer Inszenierung von „A Midsummer Nights Dream“ in den Bann – einem Theaterstück mit Burgkulisse.
Von Feen und Eseln
Das Theaterstück A Midsummer Nights Dream ist eine Komödie des englischen Autors William Shakespeare und gehört zu dessen bekanntesten Stücken. Während den Hochzeitsvorbereitungen des Herrscherpaares Theseus und Hippolyta kommt der Herzog Egeus mit seiner Tochter Hermia und den Höflingen Demetrius und Lysander an deren Hof. Egeus möchte, dass Hermia Demetrius heiratet. Diese will jedoch Lysander heiraten. Nun soll Theseus Hermia durch die Androhung von Strafen dazu zwingen Demetrius zu heiraten, woraufhin sie mit Lysander in die nahegelegenen Wälder fliehen will. Ihre Freundin Helena, welche Demetrius liebt, wird eingeweiht und will dem Paar helfen. Jedoch erzählt sie Demetrius davon, welcher dann Lysander und Hermia, in Begleitung von Helena, in den Wald folgt, um Lysander zu töten. Parallel dazu versuchen mehrere Handwerker in demselben Wald eine Aufführung zu proben. Dort streiten sich jedoch der Elfenkönig Oberon und die Elfenkönigin Titania um das Sorgerecht eines indischen Kindes und werfen sich Untreue vor. Oberon handelt dabei meistens durch seinen Hofnarren und Gehilfen Puck. Durch diesen will Oberon sich eine magische Blume beschaffen und diese nutzen, um einen Liebeszauber auf Titania zu legen. Nun geraten Lysander, Hermia, Helena und Demetrius, sowie die Handwerker in diesen Streit und werden verzaubert, wodurch komische Dynamiken entstehen. So verlieben sich Lysander und Demetrius beide in Helena, sowie die Elfenkönigin in einen der Handwerker, dessen Kopf zuvor in den eines Esels verwandelt wurde. Am Ende wird Lysander so verzaubert, dass er wieder in Hermia verliebt ist. Bei einer Jagd finden Theseus und Hippolyta die Gruppe und gestatten den Liebespaaren jeweils sich zu heiraten. Die Wünsche des Herzog Egeus nach Rache an den Weggelaufenen werden abgelehnt.
Ein verregnetes Sommertagserlebnis
Das Stück wurde zwar mit wenig Requisiten und knappem Bühnenbild inszeniert, war aber dennoch sehr athmosphärisch. Die Gruppe führt auch in einigen anderen Ländern Europas Stücke in ihrer Originalsprache auf, so zum Beispiel auch französische Stücke wie Die drei Musketiere in Frankreich. Schon in den Jahren zuvor wurden am selben Spielort Stücke von Shakespeare, zum Beispiel 2023 Romeo and Juliet, aufgeführt.
Die Schauspielleistung aller Darsteller*innen war sehr beeindruckend. Alle Personen hatten einen, zumindest für deutsche Ohren, sehr authentisch klingenden britischen Dialekt. Man bemerkte schnell die Leidenschaft für das Schauspiel, welche alle Personen ausstrahlten. Auch der besondere Veranstaltungsort trug sehr zur Atmosphäre bei, so wurde das Stück im Hof der Burg Hohenzollern aufgeführt. In dem prunkvollen Hof, umgeben von hohen Mauern und Türmen, welche natürlich (ganz dem allgemeinen Traumbild entsprechend) mit Efeu bewachsen sind, entfaltete sich das Stück noch einmal ganz besonders. Auch eine große Kanone stand zwischen den zwei Reihen der Zuschauer. Das alles in Kombination mit den hohen Fenstern und Torbögen im Hintergrund schuf ein einzigartiges Theatererlebnis.
Ein Störfaktor war jedoch der starke Regen, welcher alsbald einsetzte. Leider gab es keine Überdachung und so waren das Publikum, sowie auch die Schauspieler*innen, dem unbarmherzigen Regen ausgesetzt. Doch auch hier zeigte sich wieder die hohe Professionalität und die Darsteller*innen spielten weiter, als würde die Sonne über ihren Köpfen scheinen. Eine wirklich großartige Leistung.
Auch in diesem Jahr zeigte die American Drama Group wieder ihr Können und das mit dem Stoff eines der wichtigsten Dichtern der englischen Sprache. Abgesehen von dem anhaltenden Regen war die Vorstellung sehr gelungen. Da die Aufführung ein Teil der Castle Tour 2024 ist, wird das Stück auch noch in vielen weiteren Orten in Deutschland, sowie den skandinavischen Ländern und den Niederlanden aufgeführt.
Beitragsbild: Romina Palazzo