Kultur

ComedyKupfer debütiert in Tübingen: Lachen, Vielfalt und Gemeinschaft

Das ComedyKupfer fand zum ersten Mal in Tübingen statt, organisiert und moderiert von Alexandros Mantzaridis und Adrian Julius Herzberg, die mit viel Herzblut die Veranstaltung auf die Beine stellten. Beim ersten Open Mic der Kupferblau sorgte eine bunte Mischung aus sieben Künstler*innen mit ihren Witzen für Lacher im Club Voltaire. 

Bereits um 20 Uhr war die Stimmung entspannt und ausgelassen, als alle Plätze schnell besetzt waren und der Raum sich langsam füllte. Die Moderatoren betraten schließlich die Bühne und begrüßten das Publikum. Adrian erzählte mit einem breiten Lächeln, wie die Idee für ComedyKupfer entstand: „Alex hat mir erzählt, dass er in Stuttgart Stand-Up-Comedy macht, und als wir in der Redaktionssitzung saßen, habe ich zu ihm gesagt: Lass uns doch mal was Ähnliches in Tübingen veranstalten.“

Gemeinschaft wie in einer WG-Küche

Alexandros und Adrian leiten gemeinsam durch den Abend – auch wenn nicht jede Handschrift auf Anhieb lesbar war bei der Flachwitzchallenge. Foto: Lukas Lummer.

Alexandros und Adrian, beide Mitglieder der Kupferblau-Redaktion, empfinden die Gründung von ComedyKupfer als besonders bedeutsam. Sie beschreiben das Event als familiär, nicht wie eine öffentliche Veranstaltung, sondern eher wie ein zwangloses Treffen in der eigenen WG-Küche, wo sich alle sofort heimisch fühlen. „Einfach in der Küche sitzen und reden“, sagt Adrian. Alex, der seit einem dreiviertel Jahr regelmäßig auf der Stand-Up-Bühne steht, findet es besonders bereichernd, dass sie mit ComedyKupfer einen Einfluss auf die Tübingener Kulturlandschaft hinterlassen können, auch wenn es nur für ein paar Stunden sei. “Tübingen ist eine kleine Stadt, in der man schnell Anschluss findet”, sagt Alex. “Comedy ist wie eine WG-Küche, wo man zusammenkommt. Das Format passt perfekt, weil man neue Leute kennenlernt und gemeinsam lacht.”

Die Comedians Rahel, Andras, Fiona, Dunia, Stephanie, Bonxul und Kai traten beim ersten Kupferblau Open Mic-Format auf. Die Künstler*innen benutzten die Bühne nicht nur, um ihre neuen Witze auszuprobieren und ihr Material zu verfeinern, sondern auch, um mit dem Publikum zu interagieren und Spaß zu haben. Die Themen wurden von den Künstler*innen frei gewählt und konnten real oder fiktiv sein. Die Auftritte deckten ein breites Spektrum an Humor ab: Vom Small Talk auf der Wilhelmstraße Tübingens, hin zur Reflexion darüber, was es bedeutet, in Sachen Schönheit über 30 zu sein, sowie EM und Liebesgeschichte.

Die Künstler*innen gaben alles auf der Bühne. Vor allem Andreas und Bon Xul waren mit vollem Körper – und Mimikeinsatz dabei. Fotos: Alexandros Mantzaridis/ Lukas Lummer.

Auch das Publikum spielte an dem Abend eine wichtige Rolle. In der Zwischenpause gab es eine „Flachwitz-Challange“, bei der jede anwesende Person ihre besten Fachwitze auf einen Zettel schreiben konnte, die dann vor Ort vorgelesen wurde. Über 30 Flachwitze wurden gesammelt, und der Gewinner erhielt zwei Freikarten für eine Veranstaltung im Club Voltaire.

Frauen erobern die Bühne im Club Voltaire – Dunia und Rahel im Gespräch

Von Stuttgart nach Tübingen: Rahel probierte Witze über die EM und Frauenwitze aus. Foto: Lukas Lummer.

Dunia und Rahel waren zwei der vier Frauen, die beim ComedyKupfer ihre Arbeit präsentierten. Beide gehen Comedy als Hobby nach. Dunia, 27 Jahre alt und Biologiestudentin an der Universität Tübingen, wurde von ihren Freunden zu Comedy ermutigt. „Meine Freude wollten mich immer aufnehmen und ins Netz stellen, weil ich so lustig sei“, erklärt sie. Ihr erster Auftritt fand 2021 in der Tübinger Bar „Wohnzimmer“ während eines Open Mics statt, als sie nachts mit ihren Freunden unterwegs war: „Wir haben gehört, dass es kostenlos ist, also sind wir sofort rein. Das Personal der Bar hat uns empfohlen, es einmal zu versuchen. Und jetzt bin ich hier.”

Rahel begann hingegen in Stuttgart mit Comedy,  tritt mittlerweile regelmäßig in Städten wie Stuttgart, Tübingen, Reutlingen, Karlsruhe und Umgebung auf. „Einmal auf einer Stand-Up-Comedy-Bühne zu stehen, war mein Neujahrsvorsatz 2023. Das hat so viel Spaß gemacht und mir so viel Energie gegeben, dass ich es seitdem regelmäßig mache“, sagt sie.  Ihre Leidenschaft für Comedy entdeckte sie im Alter von 7 oder 8 Jahren, als sie “Quatsch Comedy Club” auf Pro 7 sah: „Ich fand das als Kind so lustig und habe über meine gesamte Jugend und mein Erwachsenwerden Stand-Up-Comedy auf YouTube geschaut. Immer wenn ich Geld hatte, habe ich mir Karten für Comedy Shows gekauft.”

Ich finde es richtig gut, dass der Raum so voll war. Als Comedian habe ich gespürt, wie begeistert das Publikum war.“

Dunia
Dunia vermittelte viel Selbstvertrauen und Spaß auf der Comedy-Bühne. Foto: Lukas Lummer.

Sowohl Dunia als auch Rahl waren zufrieden mit ihrem Auftritt beim ersten ComedyKupfer. „Von Anfang an habe ich gemerkt, dass das Publikum eine unglaubliche Energie hatte, die uns auf der Bühne begeistert hat. Ich habe ganz viel Liebe mitgenommen, es war schön“, sagt Rahel.

Vielfältige Acts und Mitmach-möglichkeiten

Auch wenn noch kein Datum für das nächste ComedyKupfer feststeht, haben die Organisatoren bereits Ideen für kommende Veranstaltungen. „Wir planen, auch Comedy Shows auf Englisch anzubieten, speziell für Erasmus- und Internationale Studierenden“, sagt Alex. „Außerdem möchten wir mehr Comedians von weiter her einladen“.

Habt ihr die erste Auflage verpasst, wollt aber beim nächsten Mal dabei sein? Dann folgt am besten @kupferblau_redaktion und @comedykupfer, um keine wichtigen Info über das nächste ComedyKupfer zu verpassen! Alternativ könnt ihr auch eine E-Mail an die Redaktion schreiben. Und wenn ihr selber Lust habt, euch auf der Bühne ausuzuprobieren, meldet euch gerne bei ComedyKupfer. Das Prinzip vom Open Mic lebt von eurem Engagement! Man sieht sich also auf der Bühne

Ein denkwürdiger Abend im Club Voltaire geht zum Ende. Foto: Lukas Lummer.

Beitragsbild: Lukas Lummer

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