Anlässlich der UN-Klimakonferenz gingen überall in Deutschland Menschen für eine bessere Klimapolitik auf die Straße. Auch in Tübingen zogen Jung und Alt mit Laternen und Lichterketten um die Häuser.
Unter dem Motto „Ein Licht für Klimagerechtigkeit” liefen Mitte November nach Angaben der Veranstalter*innen von Fridays For Future Tübingen (FFFTü) mehr als 1.000 Menschen auf einem Demonstrationszug durch die Innenstadt. Nach einer einführenden Rede Seitens des FFFTü setzte sich die Menge vom Holzmarkt aus in Bewegung. Angeführt von der Band Brass Busters ging es durch die kalte Innenstadt, vorbei am dunklen Rathaus, weiter in Richtung Café Südhang und über die, zu diesem Zweck gesperrte Straße „Am Stadtgraben” und die Eberhardsbrücke.

Zuletzt steuerte die Menschenmenge den Bahnhof an. Hier war anlässlich des Umzuges eine Bühne aufgebaut worden. Die Redebeteiligung war vielfältig. Ein Mitglied der Klimaheld*innen-AG der Geschwister-Scholl-Schule, einer Klimafürsprecherin von FFF Ecuador sowie eine Klimaaktivistin von Ende Gelände Tübingen erfüllten die kalte Abendluft mit ihren Reden. Aufmerksam zuhörend konnten die Demoteilnehmer*innen sich dabei mit Punsch und Waffeln aufwärmen.
Klimaschutz – Auch eine Frage der Gerechtigkeit
Claudí von FFF Ecuador berichtete von der langjährigen Integration der Natur in der landeseigenen Verfassung. Im Jahre 2008 nahm Ecuador die Rechte der Natur und deren Schutz als erstes Land offiziell in dieser auf. Nun sei durch die anstehenden Wahlen kommenden Jahres unsicher, ob dies weiterhin Teil der ecuadorianischen Verfassung bleiben wird. Bei einem nicht unwahrscheinlichen Sieg der rechten Partei sei davon auszugehen, dass sie diesen Teil aus der Verfassung streichen werden.
Bei ihrem Vortrag betonte sie, wie Faschismus, Klimaungerechtigkeit und Unterdrückung indigener Bevölkerungen ineinandergreifen. So habe es im Oktober eine Mobilisierung der indigenen Bevölkerung Ecuadors gegeben, welcher die Regierung mit unverhältnismäßigen Reaktionen entgegen getreten sei. Hierbei sei das Militär in Gebiete der Ureinwohner*innen vorgedrungen und drei der Ureinwohner*innen verloren dabei ihr Leben.
Ihre Hoffnung: Die Menschen sollen sich solidarisieren – mit ihren Mitmenschen und mit der Natur. Denn der Schutz der Natur gehe nicht nur die indigene Bevölkerung etwas an, sondern die ganze Welt.
Mit Zusammenhalt für mehr Licht in der Klimapolitik
Abschließend sang die Gruppe (in umgedichteter Form) zur Melodie von Ich geh mit meiner Laterne. Dabei stimmten sowohl die Jüngsten – von denen manche mutmaßlich ihren ersten Martinumzug erlebt hatten – als auch die Älteren – wie die Damen und Herren von „Omas (und Opas) gegen Rechts” – mit ein.
Beitragsbild: Madeleine Kuhlberg

